Bauplan verzögert sich: Altonaer Bahnhof wird später fertiggestellt

Eigentlich sollte der traditionelle Endbahnhof Hamburg-Altona in zwei Jahren Geschichte sein. Die ursprünglichen Zeitpläne können nicht beibehalten werden.
Der neue Fern- und Regionalbahnhof Hamburg-Altona wird voraussichtlich zwei Jahre später als bisher geplant den Betrieb aufnehmen. Aufgrund von Komplikationen im Bauablauf musste die Inbetriebnahme auf Ende 2029 verschoben werden, teilte die Deutsche Bahn in Hamburg mit.
Verzögerung, Giftstoffe und Millionen von Dollar
Nach Angaben eines Sprechers rechnet die Bahn derzeit mit Kosten zwischen 550 und 600 Millionen Euro. Da Bauarbeiten – etwa für neue Bahnsteige – noch ausgeschrieben werden müssten, könne die bisherige Kostenplanung noch angepasst werden, hieß es. Der Sprecher betonte, die Finanzierung sei gesichert.
„Ursache sind Verzögerungen aufgrund von Komplikationen im Bauablauf, insbesondere am Kreuzungsbauwerk Langenfelde“, heißt es in einer Mitteilung der Bahn. Daraus ergibt sich ein neuer Zeitplan, für den in bestimmten Phasen speziell ausgebildete Prüfingenieure eingestellt werden müssten.
Dieses Kreuzungsbauwerk, eine Brücke in der Nähe des S-Bahnhofs Diebsteich, muss abgebaut werden, um auch dort Platz für ein neues Gleis zu schaffen. Den Angaben zufolge ergab eine Schadstoffuntersuchung, dass das Bauwerk mit Asbest und Blei belastet war. Ein Abriss wäre daher deutlich aufwändiger und unterläge strengen gesetzlichen Auflagen, die eine Anpassung des Zeitplans erforderlich machten.
Der Verkehr läuft über den bestehenden Bahnhof weiter
Frank Limprecht, Leiter Infrastrukturprojekte Nord, bedauerte die Verzögerung. Die Bedeutung für den wichtigsten Schienenverkehrsknotenpunkt im Norden ist bekannt. „Trotz der aktuellen Situation mit baulichen Herausforderungen und allgemeinen Kapazitätsengpässen bleibt unser klares Ziel, das Projekt in zuverlässigen Schritten bis zur Inbetriebnahme im Jahr 2029 voranzutreiben“, sagte er.
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Der neue Durchgangsbahnhof Diebsteich soll den alten Kopfbahnhof Altona ersetzen. Auch die Autozuganlage in Altona wird an den S-Bahnhof Elbgaustraße im Stadtteil Eidelstedt verlegt. Der unterirdische S-Bahnhof Altona soll an seinem alten Standort bleiben. Die Bauarbeiten am Diebsteich begannen im Juli 2021.
Es sollen Wohnungen und ein Park entstehen
Bis zur Verlegung läuft der Personenverkehr weiterhin wie gewohnt über den bestehenden Altonaer Bahnhof. Dazu werde die Infrastruktur dort kontinuierlich saniert, hieß es.
Der Bahnhof Hamburg-Altona ist nach dem Hauptbahnhof der zweitgrößte Fernbahnhof der Stadt. Fernzüge verkehren auch ab Hamburg-Dammtor oder Hamburg-Harburg. Auf dem Gelände des bisherigen Bahnhofs werden Zehntausende Quadratmeter frei. Geplant sind 1.900 neue Wohnungen und ein Park. (dpa/mp)
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Amelia
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