Barcelona bewirbt sich um Messi
Umstrittenes USA-Spiel: Unglaubliche Entschädigung für Dauerkarteninhaber
9. Oktober 2025, 8:54 Uhr
Kurz vor Weihnachten müssen der FC Barcelona und der FC Villarreal zum spanischen Ligaspiel nach Miami reisen. Der Aufschrei ist riesig. Auch ein Spieler sei „anderer Meinung“. Die Villarreal-Fans, die auf ein Heimspiel verzichten müssen, erhalten eine saftige Entschädigung.
Hansi Flicks FC Barcelona und der FC Villarreal stehen vor einer Premiere: Das nationale Ligaduell der beiden Klubs kurz vor Weihnachten findet in Miami statt. Die Begegnung am 20. Dezember wird die erste in der Geschichte einer europäischen Liga sein, die im Ausland ausgetragen wird.
„Mit diesem Spiel machen wir einen historischen Schritt, der La Liga und den spanischen Fußball in eine neue Dimension katapultiert“, sagte Ligapräsident Javier Tebas: „Wir verstehen und respektieren die Bedenken, die diese Entscheidung aufwirft, aber es ist wichtig, sie im Kontext zu sehen – es ist nur ein einziges Spiel von insgesamt 380 in dieser Saison.“
Eigentlich hätte das Spiel in Villarreal stattfinden sollen, nun wird es aber im Hard Rock Stadium im US-Bundesstaat Florida ausgetragen, der aktuellen Wahlheimat der ehemaligen Barca-Ikone Lionel Messi. Nach Angaben der La Liga erhalten Villarreal-Dauerkarteninhaber eine Entschädigung und dürfen kostenlos zum Spiel reisen. Fans, die nicht die lange Anreise (ca. 7.500 Kilometer Luftlinie) nach Miami antreten möchten, erhalten 30 Prozent Rabatt auf den Preis der Dauerkarte.
Barca-Profi kritisiert Entscheidung
„Wir sind La Liga dankbar für die Möglichkeit, noch näher an einen der wichtigsten strategischen Märkte des Klubs heranzukommen“, wurde Barcelonas Klubpräsident Joan Laporta zitiert. Allerdings sehen das nicht alle im Verein so. Mittelfeldspieler Frenkie de Jong kritisierte den Wechsel scharf. „Ich finde es nicht gut, dass wir dort spielen, ich bin damit nicht einverstanden“, sagte er in einer Medienrunde im Trainingslager der niederländischen Nationalmannschaft.
De Jong sieht ungleiche Bedingungen. „Es ist nicht fair gegenüber der Konkurrenz. Jetzt spielen wir ein Auswärtsspiel auf neutralem Boden. Das gefällt mir nicht und ich glaube nicht, dass es für die Spieler richtig ist“, sagte er. Er verstehe auch, „dass andere Vereine damit nicht einverstanden sind“, sagte de Jong.
Angesichts der Überlegungen hatten bereits 18 Fangruppen ihre „völlige Ablehnung“ von Spielen im Ausland geäußert. Auch Barcas Erzrivale Real Madrid äußerte seine Absage. Bereits im August erklärte der Verein, dass die Austragung des Spiels in Miami „die Wettbewerbsbalance“ der Liga verändern und einen „inakzeptablen Präzedenzfall“ schaffen würde.
Am Montag stimmte die Europäische Fußball-Union (UEFA) „widerwillig“ und „ausnahmsweise“ zu, zwei Ligaspiele im Ausland auszutragen. Auch das italienische Serie-A-Spiel zwischen dem AC Mailand und Como 1907 soll außerhalb Europas stattfinden; Aufgrund der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in San Siro zwei Tage zuvor ist die Austragung des Spiels am 8. Februar im australischen Perth geplant.