Ein Urlauber ist in Norditalien von einem Bären angegriffen und verletzt worden. Der Angriff habe sich am Dienstagmorgen in der Ortschaft Naroncolo nördlich des Gardasees ereignet, teilte die Verwaltung der Provinz Trentino mit. Der Tourist sei mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen worden.
Verletzungen an Armen und Beinen
Mehreren italienischen Medienberichten zufolge war der 43-Jährige am frühen Morgen in der Nähe der Stadt Dro nördlich des Gardasees unterwegs, als er von einer Bärin angegriffen wurde. Er erlitt Verletzungen an Armen und Beinen und wurde von Rettungskräften mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus in Trient geflogen.
Wie der Bürgermeister der Gemeinde Dro dem ARD-Studio in Rom sagte, handelt es sich bei dem Mann um einen französischen Touristen. Ihm gehe es den Umständen entsprechend gut. Derzeit seien Förster im Wald vor Ort, um den Bären zu identifizieren und den genauen Tathergang zu rekonstruieren. Bekannt ist, dass sich in dem Gebiet eine Bärin aufhält. Sie wurde vor etwa zehn Tagen gesichtet.
Bären in Norditalien breiten sich aus
Im Trentino leben rund hundert Bären in freier Wildbahn. Zwischen 1996 und 2004 verfolgte die norditalienische Provinz mit dem Programm „Life Ursus“ das Ziel, Bären in Norditalien wieder anzusiedeln. Geplant war, dass sich zunächst 50 Bären dort ansiedeln, mittlerweile sind es jedoch deutlich mehr.
Immer wieder kommt es in Norditalien zu Begegnungen zwischen Mensch und Bär. Bei einer dieser Begegnungen kam vor gut einem Jahr ein Jogger ums Leben. Eine Bärin, die für den Angriff verantwortlich gemacht wurde, wurde nach dem Unfall von ihren Jungen getrennt und in ein Gehege gesperrt. Nach zahlreichen Protesten von Tierschützern teilte die Landesverwaltung vor zwei Monaten mit, dass der Bär JJ4 in ein Schutzgebiet im Schwarzwald gebracht werde.
Mit Informationen von AFP