
Problemgast
Bär besetzt den Supermarkt und täuscht tagelang die Polizei
Erst vertrieb er die Angestellten, dann machte er es sich bequem: Zwei Tage lang besetzte ein Bär einen Supermarkt in Japan. Dann wurde ihm sein Verlangen nach Honig zum Verhängnis.
Samstagmorgen. Es ist ruhig im Supermarkt in Akita im Nordosten Japans. Es sind noch keine Kunden da, nur etwa 20 Mitarbeiter – und ein Bär. Ein hungriger Bär. Einer der Mitarbeiter bemerkte schnell, wie hungrig er war. Das Tier attackierte den 47-Jährigen und fügte ihm mehrere nicht lebensgefährliche Verletzungen zu, bevor er entkommen konnte.
Zwei Tage lang lebte der Bär im verlassenen Supermarkt wie im Schlaraffenland und fraß sich durch das Fleischangebot. Zwei Tage lang konnte die Polizei nichts gegen den ungebetenen Besucher unternehmen. Weder ein Jäger noch eine Drohne konnten das Tier im Laden orten; Der etwa einen Meter große Bär wusste sich zu verstecken. Am Ende klappte die Falle zu.
Bär tappt in die Falle
Die Supermarktbesetzung endete am frühen Montagmorgen. Der Problembär war in eine von zwei Fallen geraten, die am Eingang des Supermarkts aufgestellt waren. Das Tier konnte den Verlockungen von Honig, Äpfeln und Brot nicht widerstehen. Sie sollten seine letzte Mahlzeit werden. Der Bär wurde betäubt und dann getötet.
Japans Bärenproblem ist nicht neu. Einerseits gibt es immer mehr davon. Die Zahl der Schwarzbären ist zwischen 2012 und 2024 von 15.000 auf 44.000 Tiere gestiegen. Auch auf der Insel Hokkaido gibt es die Bären. Dort sollen weitere 12.000 Ussuri-Braunbären leben. Andererseits werden Nahrungsmittel immer knapper. Experten zufolge verschärft die Landflucht die prekäre Lage der Bären. Die Folge: Die Raubtiere rücken auf der Suche nach Nahrung immer näher an den Menschen heran.
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In Japan nehmen Bärenangriffe zu
Allein in den zwölf Monaten bis März dieses Jahres wurden 219 Fälle dokumentiert, in denen Menschen Opfer von Bärenangriffen wurden. Sechs Menschen starben. Die Zahlen waren noch nie so hoch. Vor allem in Teilen Nordjapans spitzt sich die Lage zu und die Behörden rufen die Bevölkerung zur Wachsamkeit auf.
Auch neue Überwachungssysteme wurden gemeldet. Entlang von Flüssen in der Stadt Hanamaki wurden Kameras installiert. Bärensichtungen werden dann an eine Überwachungszentrale übermittelt. Mittlerweile sind auch in der Präfektur Toyama KI-gestützte Warnsysteme im Einsatz.
Die Ausbreitung von Bären ist in Akita kein neues Problem; Allein im vergangenen Jahr kam es zu zwei Vorfällen mit Bären, bei denen mehrere Menschen verletzt wurden.
tpo.