Liebe Leserinnen und Leser,
Dass die Babyboomer in den kommenden Jahren riesige Lücken auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen werden, ist Thema zahlreicher Berichte. Wie groß die demografischen Folgen in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens sind, zeigt die Forschung meiner Kollegin Rieke Beckwermert: Schon jetzt ist absehbar, dass Schleswig-Holstein ein nachhaltig Mangel an Blutkonserven droht. Entsprechend groß sind die Bemühungen des Deutschen Roten Kreuzes und der Krankenhäuser, Erstspender zu gewinnen – zumal viele der heutigen Spender in den nächsten Jahren selbst zu Empfängern werden. Dann muss nicht nur die Spenderlücke geschlossen, sondern auch der gestiegene Bedarf gedeckt werden.
Die Landeshauptstadt Kiel ist wie viele andere Kommunen in Schleswig-Holstein zu Recht stolz auf das langjährige Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger für die Integration von Flüchtlingen Größere Konflikte gibt es in Schleswig-Holstein bisher nur vereinzelt. Im Kieler Stadtteil Wik häuften sich in den vergangenen Monaten allerdings die Beschwerden. „In der Arkonastraße sitzt eine Gruppe von rund 30 Personen, die sich schwer damit tun, sich an die Regeln zu halten“, schilderte Sozialdezernent Gerwin Stöcken die Lage während einer Gemeinderatssitzung. Derzeit prüft das Land, ob eine Ausweichunterbringung möglich ist. Politische Reaktionen dieser Art sind wichtig, damit die Akzeptanz in der Bevölkerung weiterhin so hoch bleibt, wie es die große Mehrheit der Geflüchteten verdient. Doch jetzt muss etwas passieren.
Manche Arbeitskämpfe sind für die Bürgerinnen und Bürger kaum spürbar, haben aber unmittelbare Auswirkungen auf den Alltag – zumindest, wenn man in Krankenhäusern betreut werden muss. Warnstreik der Krankenhausärztevon dem heute zahlreiche Kliniken in der Region betroffen waren, mussten diverse Operationen verschoben werden. Im Streit selbst sind die Argumentationslinien bekannt: Die Gewerkschaft fordert bessere Arbeitsbedingungen für Ärzte und eine Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) hingegen hält die Warnstreiks für „völlig überzogen“ und die Lohnforderungen für unangemessen. Patienten können derweil nur hoffen, dass sie nicht allzu sehr unter dem Arbeitskampf leiden müssen. Die Tarifverhandlungen werden morgen fortgesetzt.
Nachrichtenübersicht in Kürze
Bild des Tages
Zu seinem 50. Jubiläum Hamburg Köhlbrandbrücke eine Wartung. Am Freitag von 21 Uhr bis Montag 5 Uhr ist sie komplett gesperrt. Die nächste Vollsperrung folgt am darauffolgenden Wochenende. Wartungs- und Reparaturarbeiten häufen sich, denn das Bauwerk muss trotz seines Alters immer mehr Belastungen aushalten. Die Köhlbrandbrücke wird täglich von rund 34.000 Fahrzeugen genutzt, davon 12.700 Lkw.
Mehrere Containerschiffe liegen im Waltershofer Hafen am Containerterminal Burchardkai. Im Hintergrund ist die Köhlbrandbrücke zu sehen, die in diesem Jahr 50 Jahre alt wird. Foto: Christian Charisius/dpa
Quelle: Christian Charisius/dpa
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