Die Autoindustrie steckt in großen Schwierigkeiten. Ein Automobilzulieferer konnte die Insolvenz nicht überwinden – und muss den Betrieb schließen.
Berlin – Der Automobilzulieferer AE Group wird Ende 2025 schließen. Nach der Insolvenz im Sommer 2024 soll ein Restrukturierungsplan Rettung bringen. Aber daraus wurde nichts. Die schwache Nachfrage der Branche hat den Anbieter von Aluminiumgussteilen stark in Mitleidenschaft gezogen. Die knapp 700 Mitarbeiter müssen sich einen neuen Job suchen – und bekommen dabei Hilfe von der AE Group.
Autozulieferer muss nach Insolvenz Werke schließen – alle Mitarbeiter entlassen
Nach Angaben der AE Group MDR organisierte eine interne Jobmesse und versuchte, ihre Mitarbeiter bei 60 Unternehmen zu vermitteln. „Als Betriebsräte können wir stolz auf das sein, was gerade da draußen passiert“, sagte Hans-Karl Thiel, Vorsitzender des Betriebsrats am Standort Nentershausen, Hessen. Neben der Freude über die erfolgreiche Aktion herrscht auch Trauer über das Ende des Unternehmens. Das sagte der Vorsitzende des Gerstung-Betriebsrats, Michael Strunz, in einem Interview mit MDRes berührt schon dein Herz.
Die AE Group wird ihre Fabriken zum Jahresende schließen. Besonders betroffen sind Mitarbeiter im thüringischen Gerstungen und im hessischen Nentershausen. Die Suche nach Investoren sei erfolglos geblieben, teilte das Unternehmen mit. „Es wurde kein verlässliches und damit realisierbares Angebot zur Übernahme des Geschäftsbetriebs vorgelegt“, hieß es.
Die Autozulieferer in Deutschland leiden – die Branche steckt in der Krise
Die gescheiterte Investorensuche zeige, dass sich die Automobilbranche in einer schwierigen Situation befinde, sagte Insolvenzverwalterin Romy Metzger. „Massiver Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise“, internationale Unsicherheit und ein aus Investorensicht ungünstiges Umfeld in Deutschland waren die ausschlaggebenden Faktoren.
Nachdem der Autobauer VW im vergangenen Jahr schärfere Sparmaßnahmen angekündigt hatte, gerieten mehrere Autozulieferer in Thüringen in Schieflage. Auch das Schwesterunternehmen der Thüringer AE-Gruppe in Polen, die Produktionsfirma „AE Group Polska“, meldete im Juni Insolvenz an. Nach Angaben des Unternehmens wurde der Geschäftsbetrieb dort bereits eingestellt. (Quellen: dpa, MDR (bohy))
