Mehr als 1.000 Arbeitsplätze
Der Autozulieferer Plastic Manufacturing geht bankrott
4. November 2025 – 16:26 UhrLesezeit: 1 Min.
Steigende Kosten und sinkende Umsätze zwingen einen Automobilzulieferer mit mehr als 1.000 Mitarbeitern in die Knie. Der Insolvenzverwalter will mit Kunden sprechen.
Mit dem fränkischen Zulieferer Plastic Manufacturing hat die Krise der Automobilindustrie ein weiteres Opfer gefordert. Die deutschen Gesellschaften des Unternehmens haben Insolvenz angemeldet, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm von der Anwaltskanzlei Schultze & Braun erklärt. Dazu gehören der Hauptstandort in Diepersdorf bei Nürnberg mit rund 830 Mitarbeitern sowie Unternehmen im sächsischen Oberlungwitz mit rund 95 Mitarbeitern und im nordrhein-westfälischen Lüdenscheid mit rund 120 Mitarbeitern.
„Wir verschaffen uns derzeit einen Überblick und werden den Geschäftsbetrieb nach Möglichkeit sichern und stabilisieren“, sagte Böhm. Durch das Insolvenzgeld sind die Löhne und Gehälter für die nächsten zwei Monate gesichert. „Das gibt uns die nötige Atempause, um den Betrieb fortzuführen und Restrukturierungsoptionen zu prüfen.“
Plastic Manufacturing produziert unter anderem Kühlergrills, Spiegelklappen und Lenkradabdeckungen aus Kunststoff. Zu den Kunden zählen laut Böhm namhafte Automobilhersteller. Er möchte sowohl mit ihnen als auch mit den Lieferanten sprechen.
Wie die gesamte Branche stünde auch die Kunststoffherstellung unter starkem wirtschaftlichen Druck, sagte der Insolvenzverwalter. Aufgrund sinkender Autoverkäufe in Europa sind auch die Verkäufe geschrumpft, während die Kosten für Rohstoffe und Energie gestiegen sind.
