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Autozulieferer AE Group schließt nach Insolvenz: 700 Arbeitsplätze betroffen

Hunderte Arbeitsplätze betroffen

Nach Insolvenz: Autozulieferer schließt endgültig

3. November 2025 – 7:44 UhrLesezeit: 2 Minuten

Deutsche Autozulieferer (Archivfoto): Die Branche steckt in der Krise. (Quelle: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/dpa-bilder)

Die Krise der Automobilindustrie fordert ein weiteres Opfer: Der Zulieferer AE Group muss dauerhaft schließen. Rund 700 Menschen werden bis Ende des Jahres ihren Job verlieren.

Der Automobilzulieferer AE Group wird zum Jahresende komplett schließen. Wie der MDR Thüringen berichtet, sind rund 700 Mitarbeiter von der Schließung betroffen. Dass das Unternehmen keine Zukunft mehr hatte, war seit August 2024 bekannt – nach der Insolvenz in Eigenverwaltung scheiterte die geplante Sanierung.

Nach Angaben der Insolvenzverwalterin Romy Metzger machten die anhaltend schwierige Lage in der Automobilindustrie, geopolitische Unsicherheiten sowie hohe Energie- und Rohstoffpreise eine Fortsetzung unmöglich. Das auf Aluminiumdruckguss spezialisierte Unternehmen war mit seinen Produkten eng mit der Entwicklung der Automobilindustrie verbunden. Die Suche nach Investoren blieb erfolglos.

Trotz des endgültigen Endes haben sich Management, Betriebsrat und Gewerkschaft auf einen umfangreichen Sozialplan geeinigt. Finanziert wird dies durch Hauptkunden, die weiterhin beliefert werden wollen.

Der Plan umfasst unter anderem Prämien und eine Transfergesellschaft, in die über 90 Prozent der Mitarbeiter wechseln. Ab Januar werden sie sechs Monate lang geschult und bei der Jobsuche unterstützt – und zwar zu 80 Prozent ihres bisherigen Nettogehalts.

Gewerkschaftsvertreter und Betriebsräte zeigen sich erleichtert über die soziale Abfederung, sehen das Ende des AE-Konzerns aber als schweren Verlust. „Unter dem Strich haben wir keine Arbeitsplätze gerettet“, erklärte Leif Gentzel von der IG Metall. Auch Daniel Steffan, Bürgermeister der Gemeinde Gerstungen, sprach von negativen Folgen für die Region. Mit dem Verlust von Arbeitsplätzen, Gewerbesteuern und Infrastrukturkosten stünden Gemeinden und die lokale Wirtschaft vor neuen Herausforderungen.

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