Nachrichtenportal Deutschland

Autobauer: VW plant Produktionsstopp im Stammwerk Wolfsburg und Kurzarbeit

Einem Bericht zufolge plant VW unter anderem, die Produktion des „Golf“ und des „Tiguan“ im Stammwerk Wolfsburg zu reduzieren. Dazu gehört offenbar auch die Vorbereitung der Kurzarbeit für Tausende Mitarbeiter.

Laut Bild will Volkswagen die Produktion in seinem Stammwerk in Wolfsburg wegen fehlender Lieferungen von Computerchips des Anbieters Nexperia reduzieren. Davon sei unter anderem das Modell „Golf“ betroffen, sagte die Zeitung am Dienstag unter Berufung auf Brancheninsider.

Auf Nachfrage betonte der Autobauer jedoch, dass die Einstellung der Produktion bei „Golf“ und „Tiguan“ geplant sei und nicht mit dem Fall Nexperia in Zusammenhang stünde. Unterdessen berichtet „Bild“, Unternehmensvertreter hätten sich bereits an die Agentur für Arbeit gewandt, um für einen Teil der Belegschaft Kurzarbeit zu beantragen. Das Material für die Produktion könnte bereits nächste Woche zur Neige gehen.

Betroffen wären zunächst einige Tausend Mitarbeiter, später könnten es Zehntausende sein, die in Kurzarbeit geschickt werden müssten. Dies hänge laut der Zeitung ganz davon ab, wie schnell die Krise überwunden werden könne.

Die niederländische Regierung hat kürzlich die Kontrolle über Nexperia übernommen, um den Transfer wichtiger Technologien an den chinesischen Mutterkonzern Wingtech zu verhindern. Die Regierung in Peking hatte zuvor den Export bestimmter Teile von Nexperia-Chips verboten. Obwohl diese Halbleiter größtenteils in Europa hergestellt werden, werden sie zur Verpackung und Weiterverarbeitung in die Volksrepublik geschickt.

Der europäische Automobilverband ACEA schlug daraufhin Alarm. Die Lagerbestände der heimischen Fahrzeughersteller reichten nur für wenige Wochen. Volkswagen erklärte damals, dass Nexperia kein Direktlieferant sei. Aber Komponenten waren in Komponenten, die VW von Zulieferern erhält.

Nexperia ist der weltweit größte Anbieter einfacher Halbleiter wie Dioden und Transistoren. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen moderne Chips für das Batteriemanagement. Der chinesische Mutterkonzern Wingtech steht seit 2024 wegen angeblicher Risiken für die nationale Sicherheit auf einer schwarzen Liste der US-Regierung.

Reuters/ceb

Die mobile Version verlassen