![Auto fährt in New Orleans in Menschenmenge – FBI spricht von Terroranschlag Auto fährt in New Orleans in Menschenmenge – FBI spricht von Terroranschlag](https://bwabtk.com/wp-content/uploads/2025/01/vehicle-driven-into-new-year-s-crowd-in-new-orleans.jpeg)
Terror an Silvester: In der Südstaatenmetropole New Orleans ist es in der Neujahrsnacht zu einem tödlichen Anschlag im berühmten und bei Touristen beliebten Ausgehviertel French Quarter gekommen. Ein Auto raste in eine Menschenmenge – zehn Menschen wurden dabei getötet, mehr als 35 weitere Menschen verletzt, teilte die Polizei mit.
Augenzeugen zufolge fuhr ein weißer Pickup mit hoher Geschwindigkeit in eine Gruppe in der Bourbon Street. Anschließend sei der Fahrer US-Medien zufolge ausgestiegen und habe mit einer Waffe geschossen. Die Polizei habe das Feuer erwidert.
Inzwischen hat das FBI die Ermittlungen übernommen und erklärt, dass der Fahrer tot sei. Nachdem sich die Behörde zunächst sehr vorsichtig zum Tatmotiv geäußert hatte, gehen die Ermittler inzwischen von einem Terroranschlag aus.
![](https://www.tagesspiegel.de/images/12948391/alternates/BASE_4_3_W600/1735744100000/auto-fahrt-in-menschenmenge-in-new-orleans.jpeg)
© picture alliance/dpa/AP/Gerald Herbert
In einer Presseerklärung warnte eine FBI-Sprecherin zudem vor „improvisierten Sprengsätzen“, die am Tatort gefunden worden seien. Die Öffentlichkeit sollte sich von dem Gebiet fernhalten, „bis wir herausgefunden haben, was hier vor sich geht“.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
![](https://www.tagesspiegel.de/images/12947821/alternates/BASE_4_3_W600/1735738089000/auto-fahrt-in-menschenmenge-in-new-orleans.jpeg)
© dpa/Gerald Herbert
Wie das Weiße Haus in Washington mitteilte, wurde US-Präsident Joe Biden von Beamten des FBI und des Heimatschutzministeriums über den „entsetzlichen“ Angriff informiert. Biden habe bereits mit der Bürgermeisterin von New Orleans telefoniert und ihr die „uneingeschränkte Unterstützung“ der US-Regierung zugesagt. LaToya Cantrell hatte als erste am Mittwoch von einem terroristischen Hintergrund gesprochen.
![](https://www.tagesspiegel.de/images/12947815/alternates/BASE_4_3_W600/1735738131000/auto-fahrt-in-menschenmenge-in-new-orleans.jpeg)
© dpa/Gerald Herbert
Auch das New Orleans Police Department erklärte, dass der Vorfall kein „Versehen“ gewesen sei. „Dieser Mann hat versucht, so viele Menschen wie möglich zu überfahren“, sagte Polizeipräsidentin Anne Kirkpatrick. „Es war kein Fall von Alkohol am Steuer. Nach den Informationen, die wir im Moment haben, ist das eine komplexere und ernstere Angelegenheit.“
![](https://www.tagesspiegel.de/images/12948106/alternates/BASE_4_3_W600/1735741523000/vehicle-driven-into-new-year-s-crowd-in-new-orleans.jpeg)
© AFP/MATTHEW HINTON
Mike Johnson, Sprecher des US-Repräsentantenhauses, forderte eine schnelle Aufklärung des Falls. „Der bösartige Angriff auf unschuldige Menschen, die heute früh in New Orleans das neue Jahr feierten, war ein Akt des puren Bösen“, schrieb er auf dem Sozialen Netzwerk X.
Noch keine Details zum Motiv
„Bislang ist noch nichts über das genaue Motiv des Täters bekannt“, sagte der Terrorismus-Experte Hans-Jakob Schindler dem Tagesspiegel. Eine Amoktat habe das FBI wohl inzwischen ausschließen können, weshalb es nun von „Terror“ spricht.
Unklar sei, warum die Straßen in New Orleans Ausgehviertel nicht besser gesichert waren. Hierzu sagt Schindler: „Der letzte Terroranschlag mit einem Fahrzeug in den USA ist schon einige Jahre her: Das war 2017 bei der Unite the Right Rally in Charlottesville und in New York. Daher ist es denkbar, dass man wohl eher mit Abschlägen mit Schusswaffen gerechnet hat und daher die Absperrungen nicht ausreichend waren. Bewaffnete Polizisten waren ja anscheinend vor Ort.“
Augenzeugen berichten vom Moment des Angriffs
Rettungskräfte waren mit einem großen Aufgebot vor Ort, wie Aufnahmen des Senders WWLTV zeigten. Laut einem Reporter des Senders ließ die Polizei zahlreiche Restaurants und Bars auf der Bourbon Street räumen und sperrte auch die Hauptstraße des Viertels weiträumig ab.
Eine Reporterin von CBS News sprach mit Zeugen des Vorfalls. Jim und Nicole Mowrer aus dem Bundesstaat Iowa waren in New Orleans, um Silvester zu feiern.
![](https://www.tagesspiegel.de/images/12947857/alternates/BASE_4_3_W600/1735738653000/auto-fahrt-in-menschenmenge-in-new-orleans.jpeg)
© picture alliance/dpa/AP/Gerald Herbert
Sie hätten sich das Feuerwerk der Stadt angesehen und die Neujahrsstimmung im French Quarter genossen, als sie plötzlich krachende Geräusche von der Straße her hörten, sagte Nicole Mowrer dem US-Sender. Dann sahen sie, wie ein weißer Lastwagen „mit hoher Geschwindigkeit“ durch eine Barrikade gerast sei.
„Nachdem er (der Laster) an uns vorbeigefahren ist, hörten wir Schüsse und sahen die Polizei in diese Richtung rennen“, sagte Nicole. Sie seien in einer Nische geblieben, bis die Schüsse aufhörten.
Auf der Straße fanden sie dann „mehrere Menschen, die getroffen worden waren, (wir) wollten sehen, was wir tun konnten, um zu helfen.“
Die Opfer hatten den Mowrers zufolge Verletzungen durch den Aufprall des Lastwagens; Schusswunden sah das Paar nicht. Mit Ankunft der Rettungskräfte verließen beide den Tatort.
(vib, lem, dpa, AFP)