Wer die Kunst verstehen will, kommt an den Haaren nicht vorbei – eine streng geteilte Betrachtung eines Lockenphänomens.
Dies ist ein experimentelles Tool. Die Ergebnisse können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.
In den 1960er Jahren analysierte der Soziologe Jürgen Habermas den Strukturwandel der Öffentlichkeit, während eine Ausstellung im Museum Folkwang in Essen die Bedeutung des Haares in Kunst und Popkultur untersucht. Das Cover des Carters-Albums Everything Is Love zeigt eine Frisierszene, die die Umbrüche der Geschichte symbolisiert. Haare sind für den modernen liberalen Körper, was die Kunst für die moderne liberale Gesellschaft ist. Die Ausstellung zeigt die ästhetische Vielfalt der Haarpflege und verdeutlicht, wie Haare als öffentliches Medium der Inszenierung von Identität dienen. Die Kunst hat einen ähnlichen Weg beschritten, vom exklusiven Spektakel bei Hofe zum Medium der öffentlichen Meinungsbildung. Heute sind Haar- und Körperpflege sowie die Ästhetisierung des eigenen Körpers allgegenwärtig und Teil einer öffentlichen Inszenierung.
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© Thandiwe Muriu (Camo 2.0 4415, 2018)
Wenn Sie wissen möchten, wie sich die Welt in den letzten Jahrhunderten verändert hat, können Sie sich an die Arbeit des Soziologen Jürgen Habermas wenden. In den 1960er Jahren analysierte er eloquent die Strukturwandel im öffentlichen Raum und spürte den großen Veränderungen der bürgerlichen Gesellschaft nach. Wer sich jedoch nicht durch mehrere hundert Seiten kritischer Theorie quälen will und einen sinnlicheren Einstieg bevorzugt, findet auch im Frisurenwandel des Publikums reiches Anschauungsmaterial. In der popkulturellen und künstlerischen Darstellung des menschlichen Haares sowie in der immer raffinierteren Ästhetisierung der evolutionären Fellreste unseres Körpers werden die Umbrüche der Geschichte überaus deutlich.