Die Hochwasserlage in Deutschlands Nachbarländern wird immer dramatischer. Im Südwesten Polens ist ein Damm gebrochen, ein zweiter ist über die Ufer getreten, eine Flutwelle hat die Kleinstadt Klodzko erreicht. Die Behörden rechnen damit, dass die Flutwelle im Laufe des Mittwochs auch die Stadt Breslau erreichen wird. Die polnische Regierung hat Soforthilfen von mindestens einer Milliarde Zloty (230 Millionen Euro) für die Hochwassergebiete angekündigt.
Ähnlich dramatisch ist die Lage in Tschechien. Am Montagabend beschloss die Regierung den Einsatz der Armee. 2.000 Soldaten mit entsprechender Technik sollen bis Ende Oktober die zivilen Behörden in den Katastrophengebieten unterstützen, schrieb Verteidigungsministerin Jana Cernochova auf Platform X. Armeehubschrauber sollen die Menschen zudem mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln versorgen. Auch bei den Aufräumarbeiten nach der Überschwemmung sollen Soldaten helfen.
Im Bundesland Niederösterreich flossen in der Nacht Wassermassen durch Straßen und Siedlungen. In Österreich, Polen und Rumänien kamen mindestens elf Menschen ums Leben, in Tschechien werden sieben vermisst. Die Bundesregierung bot Polen und den anderen von Hochwasser betroffenen Nachbarländern technische Unterstützung an. Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) in Deutschland stünden „bereit, um bei Bedarf sofort zu unterstützen“, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser.