![Aus für Gasthof Trenner in Taufkirchen nach 40 Jahren Aus für Gasthof Trenner in Taufkirchen nach 40 Jahren](https://bwabtk.com/wp-content/uploads/2025/01/36604914-das-wirte-ehepaar-petra-und-peter-bender-42fe.jpg)
![Das Wirte-Ehepaar Petra und Peter Bender.](https://www.merkur.de/assets/images/36/604/36604914-das-wirte-ehepaar-petra-und-peter-bender-42fe.jpg)
Das Wirte-Ehepaar Bender schließt den Gasthof Trenner in Taufkirchen Ende Februar. „Wir verdienen nichts mehr“, sagt Peter Bender.
Taufkirchen – Irgendwann war es dann einfach zu viel. „Wir verdienen nichts mehr“, sagt Peter Bender. Er und seine Frau Petra betreiben den Gasthof Trenner in Taufkirchen, seit fast 40 Jahren – doch jetzt ist Schluss.
Das Ehepaar sitzt zur Mittagszeit in der ansonsten leeren Gaststube, nebenan trinken ein paar Gäste ihr Bier. Die Küche hat zu, hier wird jetzt noch aufgeräumt. Peter Bender (68) verschränkt die Arme entschlossen über seinem schwarzen Shirt, er sitzt aufrecht, ein wenig zurückgelehnt. Haltung bewahren. Ende Februar werden die Benders das Lokal dichtmachen, das Traditionsgasthaus an der Münchener Straße. „Wir verdienen nichts mehr.“ Was eigentlich heißt: Wir können nicht mehr.
Zu viel Bürokratie, sagt Bender. Unter anderem. Das zehrt an den Kräften. „Jedes Putzmittel muss dokumentiert werden, wann und wo es eingesetzt wird“, erklärt seine Frau. Nur ein Beispiel von vielen. Sie ist jetzt 60 Jahre alt, sie wird noch ein paar Jahre arbeiten müssen, sagt sie. Wahrscheinlich wieder Gastronomie, mal sehen. Eigentlich ist sie ja Altenpflegerin, „aber da bin ich jetzt schon zu lange raus“. Und auch dieser Beruf ist ja körperlich sehr fordernd. Wenn sie über die Jahre im Gasthof Trenner spricht, hat sie manchmal Tränen in den Augen.
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Kosten steigen, doch Gäste werden weniger
Die Nebenkosten sind enorm gestiegen, seit Corona. Strom und Wasser: plus 40 Prozent, rechnet Peter Bender vor. Die Lebensmittelpreise sind teurer geworden, die Mehrwertsteuer wurde von 7 auf 19 Prozent wieder auf Vor-Pandemie-Niveau angepasst. Hinzu kommt: Die Gästezahlen sind rückläufig. „Wir haben hier viele Stammgäste, aber es kommen kaum junge Leute nach“, sagt Peter Bender.
Der Trend geht mehr Richtung internationale Küche, Wiener Schnitzel und Kalbsgeschnetzeltes schön und gut. Die Halbe kostet hier noch 4,20 Euro. „Vielleicht ein Grund, warum überhaupt noch jemand kommt.“ Die hellen Holzvertäfelungen und eckigen Tische stehen für rustikal-freundlich, aber eben nicht für Event und Erlebnisgastronomie. Der „Trenner“ ist die letzte bayerische Wirtschaft in Taufkirchen.
![Ende Februar ist Schluss: Das Traditionswirtshaus Trenner in Taufkirchen schließt.](https://www.merkur.de/assets/images/36/604/36604913-ende-februar-ist-schluss-das-traditionswirtshaus-trenner-in-taufkirchen-schliesst-QOBG.jpg)
Bayerische Wirtschaft in Taufkirchen schließt – Weniger Umsatz, steigende Kosten
So wie den Benders geht es mittlerweile vielen Wirten – weniger Umsatz, steigende Kosten. Es sind schwierige Zeiten: Laut einer Umfrage des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga stiegen etwa die Preise im Vergleich zum Vorjahr für Lebensmittel um 15,6 Prozent, für Getränke um 11,1 Prozent und für Personal um 13,8 Prozent. Auch die Pacht stieg im Schnitt um 6,3 Prozent.
Als die Benders den „Trenner“ von der Spaten-Brauerei gepachtet haben, „lief es nicht schlecht“, sagt Peter Bender. Zuvor war der gelernte Koch unter anderem Küchenchef in einem Münchner Hotel, später vom Drehrestaurant am Olympiaturm. Das Ehepaar hat im „Trenner“ erstmal alles umgebaut, Stück für Stück, also immer auf Sicht mit Blick auf die Kosten. „Wir waren jung und haben was gewagt, aber immer umsichtig kalkuliert“, erzählt Petra Bender. Irgendwann kamen dann noch die sechs Gästezimmer dazu. Dass man hier gut übernachten kann, spricht sich etwa bei Oktoberfestgästen und Messebesuchern schnell herum. „Denen muss ich jetzt erstmal beibringen, dass es uns bald nicht mehr geben wird.“