Der Druck für den FC Augsburg und seinen Trainer Sandro Wagner ist noch größer geworden: Trotz ordentlicher Kampfleistung setzte sich der FCA gegen Borussia Dortmund durch.
Dem 1:0 (1:0)-Siegtreffer für den BVB am Freitagabend (31.10.2025) durch Serhou Guirassy (37. Minute) war ein misslungener Abwehrversuch der Gastgeber vorausgegangen, die mittlerweile sechs ihrer letzten acht Spiele verloren haben und am Rande der Abstiegszone der Bundesliga stehen. Dortmund liegt nach einer glanzlosen, aber völlig soliden Leistung zumindest eine Nacht lang auf dem zweiten Tabellenplatz.
Der Spielverlauf ließ es in der ersten Halbzeit wirklich nicht zu, dass ein Tor fiel. Nach der jüngsten 0:6-Niederlage in der Liga gegen Leipzig und der peinlichen Pokalniederlage gegen den Zweitliga-Vorletzten Bochum war für die Augsburger klar, dass die Fehlervermeidung oberste Priorität hat. Es gab praktisch überhaupt keine Offensivleistung, keine Bewegung nach vorne, fast keine Präsenz im Strafraum.
2:2 Torschüsse zur Halbzeit
Der FCA hatte nach 45 plus drei Minuten nur zwei Torschüsse; Gregor Kobel musste keinen Ball parieren. Die Datensammler zählten zudem zwei Torschüsse des BVB, der es langsam und gemächlich angehen ließ und mit zeitweise knapp 60 Prozent Ballbesitz das Mittelfeld weitgehend unter Kontrolle hatte, aber keine Torgefahr darstellte.
Ein klareres 0:0 zur Pause hat es in dieser Saison wohl selten bis nie gegeben, doch einer der beiden Schüsse der Dortmunder landete tatsächlich im Tor der Augsburger. Allerdings war dies wieder einmal ihre eigene Schuld, oder je nach Interpretation könnte es auch reiner Zufall gewesen sein.
Matsima geht auf Massengo zu – Guirassy dankt ihm
Fakt ist: FCA-Innenverteidiger Christian Matsima hätte beim Versuch, den Ball an der Strafraumgrenze zu klären, mehr Möglichkeiten gehabt, als den Ball direkt in die Brust seines Partners Han-Noah Massengo zu köpfen, der ihn dann – und das war wirklich unglücklich – genau in den Lauf von Guirassy prallen ließ.
Seit dem dritten Spieltag hatte Guirassy für den BVB kein Tor mehr erzielt, doch dieses Geschenk ließ er sich nicht entgehen. Finn Dahmen im Augsburger Tor erwischte den Ball zwar mit der Faust, baute aber nicht genügend Körperspannung auf, um ihn um den Pfosten zu lenken.
FCA-Kreativabteilung nicht im Spiel
Eine Reaktion der Augsburger und eine Änderung ihrer Spielidee gab es nicht. Das Spiel gegen den Ball und die Laufbereitschaft waren durchaus vorhanden, die Kreativabteilung mit Fabian Rieder und Alexis Claude-Maurice war jedoch ein Totalausfall. Nach einer Stunde hatte Rieder genauso viele Ballkontakte wie sein eigener Torwart, Claude-Maurice sogar noch weniger.
Auch auf dem Platz hatte der FCA keinen wirklichen Anführer, der angezählte Trainer Sandro Wagner reagierte erst in der 63. Minute und brachte zwei Flügelspieler: Elias Saad und Anton Kade. Nach 72 Minuten ging die größte Gefahr im Offensivzentrum von Mittelfeldspieler Elvis Rexhbeçaj aus, der vom eingewechselten Jobe Bellingham im Fünfmeterraum mit einem spektakulären Hochrisiko-Tackle gestoppt wurde.
Wagner geht „All-In“ – es gibt aber keine Torchance mehr
Nach dieser Szene ermutigte Rexhbeçaj die Fans sofort mit Gesten, die auch reagierten. Und Augsburg erhöhte dadurch tatsächlich den Druck, griff Dortmund im BVB-Strafraum an und eroberte immer wieder den Ball. Doch die Mannschaft von Niko Kovac verteidigte hervorragend und blockte mehrfach Schüsse von Kade, Claude-Maurice und Rieder, bevor es richtig gefährlich wurde – Kobel blieb praktisch arbeitslos.
In der 81. Minute erhöhte Wagner dann das Risiko und brachte gleichzeitig seine beiden Mittelstürmer Samuel Essende und Philipp Tietz, zusammen 3,82 Meter groß und 180 Kilo schwer. Doch die Doppelbrechstange war nicht mehr wirksam. Augsburg probierte noch einmal viel, blieb aber bis zum Schlusspfiff ohne eine einzige echte Torchance.
Augsburg in Stuttgart, Dortmund in Manchester und Hamburg
Beim nächsten Spiel gegen den VfB Stuttgart (Sonntag, 17.30 Uhr) stehen die Augsburger und Trainer Wagner noch stärker unter Druck. Dortmund spielt am Mittwoch (21.00 Uhr) in der Champions League bei Manchester City und am Samstag dann in der Liga beim Hamburger SV (15.30 Uhr).

