Axel Springer hat wie erwartet angekündigt, sein Rubrikengeschäft aus dem Konzern auszugliedern. Die sogenannten Rubrikengeschäfte, zu denen unter anderem die Stepstone-Gruppe, Immowelt und finanzen.net gehören, sollen als eigenständige Joint-Venture-Gesellschaften mit den Investoren KKR und CPP Investments als Mehrheitseigentümern und Axel Springer als Mit-Minderheitseigentümer – mit „rund 15 Prozent“, wie Vorstandschef Mathias Döpfner schreibt – sowie einer wirtschaftlichen Beteiligung für Axel-Springers Enkel weitergeführt werden.
Im Gegenzug wird die Axel Springer SE zu einem familiengeführten Medienunternehmen, zu dem neben „Bild“ und „Welt“ auch Marken wie „Politico“, „Business Insider“, „idealo“ und Dyn Media gehören, im Besitz von Friede Springer und Mathias Döpfner, die zusammen fast 98 Prozent des Unternehmens halten. Axel Sven Springer, ein Enkel des Firmengründers, behält die restlichen Anteile – einen kleineren Teil seines bisherigen Minderheitsanteils. Damit ist Springer erstmals seit dem Börsengang vor fast 40 Jahren wieder vollständig in privater Hand.
Der Schritt war zu erwarten, immerhin ist der Einstieg der Investoren bei Springer bereits gut fünf Jahre her – in dieser Zeit stieg der Umsatz um 30 Prozent auf knapp vier Milliarden Euro. Durch strategische Zukäufe konnte Springer vor allem sein internationales Portfolio deutlich ausbauen. Die neue Struktur, wie am Donnerstag offiziell verkündet wurde, soll nun „alle Geschäftsbereiche optimal für künftiges Wachstumspotenzial und Erfolg in ihren jeweiligen Märkten aufstellen“, heißt es. Mit einer endgültigen Einigung wird allerdings erst in den kommenden Monaten gerechnet. Der Abschluss der Transaktion ist – vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen – für das zweite Quartal 2025 geplant.
Döpfner sieht „allerbeste Voraussetzungen“
„Wir haben mit Axel Springer in den vergangenen Jahrzehnten Außerordentliches geleistet“, sagte die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Friede Springer. „Wir sind dabei immer das geblieben, was uns ausmacht: ein Journalistenunternehmen mit klaren Werten. Mathias Döpfner und ich hatten eine klare Vorstellung davon, dass Axel Springer eines Tages wieder ein Familienunternehmen sein würde. Dass diese Idee nun Wirklichkeit wird, erfüllt mich mit großer Freude.“
© Axel Springer
Mathias Döpfner
Döpfner erklärte: „Bevor wir vor fünf Jahren unsere Partnerschaft mit KKR begannen, hatten Friede Springer und ich eine Vorstellung davon, wie das Unternehmen im Idealfall in einigen Jahren aussehen könnte. Genau das wird nun Wirklichkeit. Diese Möglichkeit verdanken wir in erster Linie dem Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die alles für Axel Springer geben. Klar ist aber auch: Ohne die großartige und verlässliche Partnerschaft mit KKR in jeder Phase wäre dies nie möglich gewesen. Die künftige Struktur gibt uns die allerbesten Voraussetzungen für eine gute Zukunft des Journalismus.“
Auch die Investoren äußerten sich zufrieden. Henry Kravis, Mitgründer und Co-Executive Chairman von KKR, bezeichnete die Partnerschaft mit Friede Springer und Mathias Döpfner als „etwas Besonderes“ und betonte: „Nach einer langen und erfolgreichen Partnerschaft ist dieser natürliche nächste Schritt für den Axel-Springer-Konzern ein großartiges Ergebnis für alle beteiligten Stakeholder.“