Donald Trump besuchte am vergangenen Wochenende das Spiel der Washington Commanders gegen die Detroit Lions in Landover, Maryland. Einen amtierenden US-Präsidenten, der sich ein reguläres Spiel der National Football League (NFL) ansieht, hat es seit fast 50 Jahren nicht mehr gegeben. Doch der seltene Stippvisite des Staatsoberhauptes stieß nicht nur auf Wohlwollen.
Capital Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE-Zentralredaktion
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Sein Auftritt löste im Stadion kollektive Buhrufe aus: In der Halbzeitpause nahm der US-Präsident an einer Ehrung für US-Militärangehörige teil. „Bitte heben Sie Ihre rechte Hand“, sagte der Präsident. „Ich und nenne Ihren Namen und schwöre feierlich, dass ich die Verfassung der Vereinigten Staaten unterstützen und gegen alle Feinde im In- und Ausland unterstützen werde, dass ich ihr treu bleiben werde und dass ich den Anweisungen des Präsidenten der Vereinigten Staaten und den Anweisungen der über mir stehenden Offiziere gemäß den Vorschriften und dem Einheitlichen Militärstrafgesetzbuch Folge leisten werde, also helfe mir Gott. Herzlichen Glückwunsch.“
Trump zeigte sich von den Reaktionen der Fans unbeeindruckt. Er fuhr einfach mit seiner Rede fort. Am Ende der ersten Halbzeit war er bereits auf den Videobildschirmen zu sehen und wurde vom Stadionsprecher begrüßt – was auch lautstarke Buhrufe auslöste. Bilder von der Veranstaltung zeigen, dass Trump auch Anhänger im Stadion hatte: Zahlreiche Fans standen vor seinem Mikrofon und versuchten, ein Foto mit dem Präsidenten zu machen.
Donald Trump: Der Stadionbesuch hat einen bitteren Beigeschmack
Der Besuch des US-Präsidenten bei den Kommandeuren hat einen Beigeschmack. Das Weiße Haus hat kürzlich erklärt, dass Trump möchte, dass das neue Stadion des Teams nach ihm benannt wird. „Das wäre ein schöner Name, denn es war Präsident Trump, der den Wiederaufbau des neuen Stadions ermöglicht hat“, sagte seine Sprecherin Karoline Leavitt dem Nachrichtenportal The Hill.

Laut US-Medien wird Trump erst der dritte US-Präsident sein, der ein NFL-Hauptrundenspiel vor Ort verfolgt. Nur Richard Nixon (1969) und Jimmy Carter (1978) waren ihm zuvorgekommen. „Ich liebe es einfach, es ist ein Mikrokosmos des Lebens. Es ist ein bisschen wie das Leben: das Gute, das Schlechte und das Hässliche“, sagte Trump zu Fox.
Jan
