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Der Missbrauchsskandal um den Rapper „P. „Diddy“ erreicht einen weiteren US-Megastar: Produzent Jay-Z, der Ehemann von Sängerin Beyoncé, soll eine Minderjährige missbraucht haben. Die Details rund um eine möglicherweise kriminelle MTV-Partynacht wurden nun in einer aktualisierten Zivilklage veröffentlicht.
Seit Monaten gibt es Gerüchte, doch nun kommt Bewegung in den Fall: Dem US-Rapper und Produzenten Jay-Z wird vorgeworfen, im Jahr 2000 gemeinsam mit dem Rapper Sean „Diddy“ Combs eine 13-Jährige vergewaltigt zu haben.
In einer aktualisierten Zivilklage gegen Combs vom Sonntag wird behauptet, dass Jay-Z, der mit bürgerlichem Namen Shawn Carter heißt, und Combs das Mädchen auf einer After-Show-Party nach den MTV Video Music Awards im September 2000 vergewaltigt haben. Jay-Z bestreitet die Vorwürfe.
„Eine andere Berühmtheit stand daneben und sah zu, wie Combs und Carter abwechselnd die Minderjährige vergewaltigten“, hieß es. „Viele andere“ waren auf der Party anwesend, taten aber nichts, um die Vergewaltigung zu stoppen. Carter, auch bekannt als Jay-Z, war bei „vielen Vorfällen“ mit Combs zusammen, heißt es in der Klage weiter.
Jay-Z ist seit 2008 mit Megastar Beyoncé („Break My Soul“) verheiratet. Sie haben drei Kinder.
Carter spricht von einem Erpressungsversuch
Carter bestreitet die Vorwürfe. In einer von seinem Label „Roc Nation“ auf dem Onlinedienst X veröffentlichten Stellungnahme bezeichnete der 55-Jährige die Klage als „Erpressungsversuch“. In dem langen Statement spricht er auch von „idiotischen“ Behauptungen. Tony Buzbee, der Anwalt, der die Klage eingereicht hatte, spekulierte, dass der Hip-Hop-Star aufgrund der Art der Vorwürfe einer Einigung zustimmen würde. „Aber ganz im Gegenteil“, schrieb Carter. „Das hat in mir den Wunsch geweckt, Sie als Betrüger bloßzustellen.“
Auch der Musikproduzent bezweifelte den Wahrheitsgehalt der Vorwürfe, da lediglich eine Zivilklage eingereicht wurde, obwohl angesichts der Schwere des Verbrechens ein Strafverfahren angebracht wäre. „Wer ein solches Verbrechen an einem Minderjährigen begangen hat, sollte eingesperrt werden, finden Sie nicht auch?“ sagte er. Laut Klageschrift hat Carter bereits Gegenklage eingereicht.
Medienberichten zufolge wirft er dem Chef der Anwaltskanzlei in Houston (Texas) nun versuchte Erpressung vor. Buzbee wettete, dass er, Carter, zustimmen würde, den Fall durch die Zahlung einer Geldsumme beizulegen.
In seiner Nachricht schrieb Carter auch, dass er sich Sorgen um seine Familie mache. Er und seine Frau müssten jetzt mit ihren Kindern darüber reden, denn ihre Freunde würden Berichte in der Presse sehen und Fragen stellen.
Die texanische Anwaltskanzlei vertritt 120 mutmaßlich Betroffene
Sean Combs sitzt derzeit wegen Sexhandels und anderen schwerwiegenden Vorwürfen in Haft; er wurde Mitte September verhaftet. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 55-Jährigen vor, Frauen sexuell missbraucht und mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an Drogen- und Sexpartys gezwungen zu haben. Laut Anklage nutzte der lange einflussreiche Rap-Mogul sein „Imperium“ im Musikgeschäft, um seine Ziele zu erreichen.
Combs bestreitet alle Vorwürfe und beteuert seine Unschuld. Der Prozess soll voraussichtlich im Mai beginnen.
Anwalt Buzbee gab im Oktober bekannt, dass er 120 Personen mit Vorwürfen gegen den Rapper Sean Combs vertritt. Seitdem hat die Kanzlei mehrere Zivilklagen von Männern und Frauen wegen sexueller Übergriffe eingereicht.
Eine der anonymen Klägerinnen behauptet, sie sei im Jahr 2000 als 13-Jährige von Combs auf einer Party unter Drogen gesetzt und vergewaltigt worden, berichteten US-Medien. Genau diese Klage wurde nun erneut vor Gericht in New York eingereicht, allerdings nun, wie oben berichtet, mit Carter als Beklagter.
dpa/AP/krott