Nach der größten Pleite in der Geschichte Österreichs könnte den Verantwortlichen auch eine Geldstrafe drohen. René Benko (47) jonglierte mit Immobilien auf der ganzen Welt und zahlte seinen Investoren Traumrenditen, bis das System zusammenbrach. Das Endergebnis ist die Insolvenz des 25 Milliarden Euro schweren Signa-Immobilienimperiums. Nun könnte Benkos Privatinsolvenz folgen.
Angeblich lebt Benko derzeit von rund 3.000 Euro unpfändbarem Gehalt aus dem Familienimmobilienkonzern, wie dem Österreicher „Kurier“ gemeldet. Nach dem Ende des Insolvenzverfahrens könnte es für den ehemaligen Ösigarch noch schwieriger werden.
Nach dem Verfahren droht die Privatinsolvenz
Gerhard Weinhofer, Geschäftsführer eines Gläubigerschutzverbandes in Österreich, sagte dem „Kurier“: „Im Firmeninsolvenzverfahren erhält Benko keine Restschuldbefreiung.“ Das bedeutet, dass er selbst für Schulden haften muss. Konkret heißt das: Nach dem Verfahren muss Benko höchstwahrscheinlich Privatinsolvenz anmelden, wenn er die Schulden von bis zu 2 Milliarden Euro nicht begleichen kann. Allerdings könnte sich der Prozess noch hinziehen.
Kritik am Insolvenzverfahren
Vor rund einem Jahr begann das größte Drama der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Seitdem kämpfen sich Insolvenzverwalter durch das unübersichtliche Firmengeflecht von Signa. Wolfgang Peschorn, Präsident der Finanzprokuratur (Top-Anwalt Österreichs), kritisierte das Insolvenzverfahren.
Gegenüber dem Fernsehsender „ORF“ erklärte Peschorn, dass es sich um 1.138 Signa-Unternehmen handele und dass dies als Ganzes betrachtet werden müsse. Anders als in Deutschland gibt es… Österreich Es gibt kein Konzerninsolvenzrecht, jede Insolvenz muss dort einzeln abgewickelt werden – der Prozess könnte Jahre dauern.
Zudem seien noch zentrale Fragen offen, sagt Peschorn: „Was macht Benko jetzt und wohin sind die Vermögenswerte geflossen?“ Zu Prozessbeginn im April 2024 hätte sich Benko für arm gehalten. Sein Anwalt sagte während des Prozesses, dass sein Mandant keine Fahrzeuge besitze.
Ob bzw. wann Benko Pleite gehen wird, bleibt abzuwarten.