
Die Lebensversicherung von Galatasaray hat erneut zugeschlagen: Victor Osimhen schoss sein Team beim 3:1 (2:0) in der Champions League gegen Bodo/Glimt mit einem Doppelpack (3. und 33. Minute) und einem Assist für Yunus Akgün (60.) im Alleingang zum Sieg. Leroy Sané war zwar an keinem Tor beteiligt, konnte aber auch überzeugen.
Osminhen war bereits mit seinem Tor gegen den FC Liverpool (1:0) der entscheidende Mann gewesen und hatte gegen den englischen Meister für die Überraschung gesorgt. Gegen Bodo/Glimt dauerte es nur wenige Augenblicke, bis der Nigerianer erneut erfolgreich war – obwohl es bereits Befürchtungen gegeben hatte, dass er ausgewechselt werden würde.
Osimhen empfindet zunächst Schmerzen und kann dann jubeln
Nach einer Kollision mit Baris Yilmaz stürzte Osimhen zu Boden und hatte offensichtlich Schmerzen. Kurz darauf war davon jedoch nichts mehr zu sehen, denn Mario Lemina legte ihn perfekt vor und er schlenzte den Ball direkt ins Eck (3.). Osimhen hatte in der Champions League in 75 Einsatzminuten bereits so viele Tore geschossen wie in 316 Minuten in der SüperLig, wo es für ihn nicht so gut läuft.
Doch dort läuft es gut für Galatasaray, das in neun Spielen 25 von 27 möglichen Punkten holte – und die letzten drei bisher dank Sané. Der Neuzugang vom FC Bayern München war in den letzten Wochen in die Kritik geraten und hatte seinen Stammplatz verloren, doch im Istanbul-Derby bei Basaksehir erhielt er eine weitere Chance und nutzte diese mit einem Doppelpack zum 2:1-Sieg.
Sané und Osimhen – das passt
Und auch gegen Bodo/Glimt war der zuletzt nicht nominierte deutsche Nationalspieler richtig gut drauf und harmonierte perfekt mit Osimhen. Innerhalb von 60 Sekunden bereitete Sané zwei gute Kopfballchancen seines Kollegen perfekt vor, doch beide Male konnte Nikita Haikin stark im gegnerischen Tor parieren (7./8.). Kurz darauf versuchte es Sané selbst, doch nach einem tollen Dribbling wurde sein Schuss geblockt (15.).
Anschließend verlief das Spiel, Galatasaray zog sich zurück und überließ den Ball den Gegnern – allerdings weit weg vom eigenen Tor. Es passierte nichts, dann hatte Osimhen die große Chance, doch auch Haikin parierte seinen Schuss mit dem Hecht aus kurzer Distanz (29.). Doch das private Duell ging weiter und auch beim nächsten Mal ging der „Gala“-Star wieder als Sieger hervor.
Galatasaray erhöhte, Bodo/Glimt hatten Pech
Nach einem haarsträubenden Fehlpass lief Osimhen frei auf Haikin zu, umkurvte ihn und schob den Ball zum 2:0 ins leere Tor (33.). Es war der fünfte Torschuss des 26-Jährigen, der fünfte aufs Tor und der zweite ins Tor. Die gegnerische Abwehr konnte den Angreifer auch kurz darauf nicht in den Griff bekommen, als Sané ihn erneut perfekt bediente, doch Osimhen stand ausnahmsweise frei vor dem Tor (43.).
Davor hatten Bodo/Glimt erste Chancen, und zwar richtig gute. Zunächst dribbelte Jens Hauge frei vor dem Istanbuler Tor, schoss dann aber aus völlig freier Position am Tor vorbei (39.), dann landete ein Distanzschuss von Sondre Fet nur am Pfosten (43.). Diese Szene ereignete sich unmittelbar bevor Osimhen die Chance zum 3:0 hatte.
Osimhen wird zum Balleroberer und -bereitsteller
Der dritte Treffer wäre beinahe in der zweiten Halbzeit gefallen, als Osimhen erneut frei auf das gegnerische Tor zulief. Diesmal passte der Top-Stürmer quer, war aber zu uneigennützig. Ein Verteidiger parierte, dann kam Sané an den Ball und versuchte, Haikin zu überspielen, doch dieser steckte seine Hand in den Schuss des Ex-Bayern-Spielers und parierte erneut stark (54.).
Osimhen hatte das dritte Tor zweimal verpasst – dann war er maßgeblich dafür verantwortlich, erzielte es aber nicht selbst. Der 75-Millionen-Euro-Mann erkämpfte sich 25 Meter vor dem gegnerischen Tor den Ball und legte ihn sofort auf Akgün, der zunächst an Haikin scheiterte, im Nachschuss aber zum 3:0 schloss (60.).
Das Spiel war entschieden, weil „Gala“ fast jede Minute schwere Fehler von Osimhen und Bodo/Glimt machte.
„Gala“ ohne Gündogan, nur Haikin verhindert Debakel
Und Osimhen war noch lange nicht fertig – Haikin aber auch nicht. Nach 66 Minuten ging das Duell der beiden in die nächste Runde, der Torwart stoppte den frei auf ihn zulaufenden Stürmer mit seinem ersten Schuss und parierte anschließend den Nachschuss. Das Ergebnis war bereits klar – aber wie klar wäre es gewesen, wenn Haikin keinen wirklich guten Tag gehabt hätte?
Dennoch war es auch ein wirklich guter Tag für Galatasaray – auch wenn er mit schlechten Nachrichten begann. Trainer Okan Buruk musste auf Ilkay Gündogan verzichten, der sich am Vortag im Abschlusstraining eine Muskelverletzung zugezogen hatte. „Das hat uns sehr geärgert“sagte Buruk – das Spiel muss für ihn zumindest für den Abend ein Trost gewesen sein.
Doch sein Team konnte die Null nicht wie gegen Liverpool halten. In der 76. Minute gelang Bodo/Glimt der Ehrentreffer, Andreas Helmersen traf mit einem Kopfball aus kurzer Distanz. Kurz zuvor hatte Osimhen bei seiner Auswechslung stehende Ovationen erhalten – ohne ihn passierte in der „Gala“-Offensive nicht viel.