
Auch Harris‘ Team reagiert
Trumps Hass-Post mobilisiert Taylor-Swift-Fans
16.09.2024, 20:33
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Superstar Taylor Swift ist mit ihren hunderten Millionen Fans in den sozialen Medien jemand, dem man als Politikerin in den USA lieber nicht in die Quere kommen möchte. Genau das hat Donald Trump getan. Die Reaktion der „Swifties“ lässt nicht lange auf sich warten.
Nachdem Donald Trump eine Hassbotschaft gegen Popstar Taylor Swift gepostet hatte, sammelten ihre Fans spontan mehr als 40.000 Dollar Spenden für den Wahlkampf von Trumps Gegnerin Kamala Harris. „Als wir den Post sahen, wussten wir sofort, dass dies eine Chance ist“, hieß es in einer Erklärung der Kampagnengruppe „Swifties for Kamala“. Sie gingen sofort online und riefen zu weiteren Spenden auf. „Swifties wissen, dass Hasser hassen werden“, hieß es weiter – eine Anspielung auf ein Lied von Swift.
Am Sonntag schrieb der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump auf seiner eigenen Plattform Truth Social: „Ich hasse Taylor Swift.“ Mehr fügte er seiner in Großbuchstaben verfassten Botschaft nicht hinzu. Swift hatte sich am vergangenen Dienstag im US-Präsidentschaftswahlkampf positioniert und ihre Unterstützung für die demokratische Vizepräsidentin Harris bekundet. Der Pop-Superstar hat in den Online-Netzwerken Hunderte Millionen Follower, ihr Instagram-Beitrag nach der TV-Debatte zwischen Trump und Harris wurde von mehr als zehn Millionen Fans geliked. Trump selbst hatte vor einigen Wochen mit von künstlicher Intelligenz manipulierten Bildern versucht, den Anschein zu erwecken, er werde von Swift-Fans unterstützt.
Vor knapp zwei Monaten hatten sich einige Fans der Sängerin ohne Beteiligung ihres Idols in der Gruppe „Swifties for Kamala“ zusammengeschlossen und eine Wahl- und Spendenkampagne für die demokratische Kandidatin organisiert. Seit Beginn ihrer Kampagne haben sie eigenen Angaben zufolge mehr als 207.000 Dollar (186.000 Euro) gesammelt.
Auch Harris‘ Wahlkampfteam machte sich Trumps Hass-Post zunutze und reagierte mit einem kunstvoll aus Zitaten der Lieder der Sängerin zusammengesetzten Statement, um die Anhänger des Superstars zu mobilisieren. Der Text beginnt mit den Worten „Trumps schlechte Woche (Taylors Version)“. Dies ist eine Anspielung auf die Titel der Alben, die Swift in den vergangenen Jahren aufgrund eines Rechtsstreits immer mit dem Zusatz „Taylors Version“ neu aufgelegt hat.
28 Swift-Zitate in einem Text
Die Botschaft geht weiter, indem Trump als „Mr. Not-all-all-Fine“ bezeichnet wird, eine Anspielung auf das Lied „Mr. Perfectly Fine“, das über seine „Champagne Problems“ (ebenfalls ein Lied von Swift) jammert, anstatt sich mit den Problemen der Amerikaner zu befassen. Weiter heißt es: „Sein Geschwafel, sein Geschrei und seine ständigen Verschwörungstheorien haben viele zu der Frage veranlasst, ob der Mann ‚zu emotional‘ ist, um Präsident zu sein. Nennen Sie es, wie Sie wollen, aber es ist nichts Neues für den kleinsten Mann, der je gelebt hat.“ Eine weitere Anspielung auf ein Lied von Swift. Die Botschaft geht weiter, indem sie Trumps Misserfolge der Woche auflistet.
Der Hollywood Reporter zählte 28 verschiedene Swift-Songs, die in dem Statement erwähnt wurden. Variety spekuliert zudem, dass der Text aufgrund seiner Komplexität bereits im Vorfeld vorbereitet worden sein müsse und nicht innerhalb weniger Stunden entstanden sein könne.
Zuvor hatte das Democratic National Committee bereits digitale Wahlkampfplakate am New Yorker Times Square und am Las Vegas Strip veröffentlicht, die ebenfalls auf Swift anspielten. Zudem werden im Rahmen des Wahlkampfs auch „Harris-Walz“-Freundschaftsarmbänder verkauft. Freundschaftsarmbänder sind für Swifties bei den Konzerten der „The Eras Tour“ ein absolutes Must-have. Auch ihr Vizepräsident Tim Walz outete sich bei einer Wahlkampfveranstaltung mit einem Freundschaftsarmband als Swiftie.