Da Citi, anders als etwa Blackrock (Commerzbank-Aktienanteil: 5,6 Prozent, Derivate-Anteil: 1,6 Prozent), kein großer Anbieter von Indexfonds (ETF) ist, vermuten viele in Frankfurt ein ähnliches Ziel hinter dem Citi-Engagement wie das von Barclays, Bank of America und Jefferies. Mithilfe dieser drei Investmentbanken hatte sich Unicredit schon Zugriff auf mehr als 25 Prozent der Commerzbank-Aktien gesichert. Vor Weihnachten teilte Unicredit dann mit, sie komme mit Derivaten schon auf 28 Prozent. Dabei griff Unicredit offenbar auf die Hilfe der Investmentbanker der Citigroup zurück.
Erst nach Erlaubnis der EZB darf Unicredit ihren seit September bestehenden Aktienanteil an der Commerzbank von 9,5 Prozent tatsächlich auf mehr als 10 und bis auf 29,9 Prozent ausdehnen. Sobald die italienische Bank 30 Prozent der Commerzbank-Aktien in ihren Händen hat, müsste sie allen übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot machen.
Das Inhaberkontrollverfahren, das vor einer Genehmigung zur Aufstockung des Aktienanteils durchlaufen werden muss, hatte Unicredit im September bei der Bankenaufsicht der EZB beantragt. Zuvor hatte Unicredit die ersten Commerzbank-Aktien, die der Bund seit der Finanzkrise verkauft hat, als komplettes Paket gekauft. Mit nun rund 12 Prozent ist der deutsche Staat vor Unicredit noch größter Aktionär der Commerzbank.