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Auch aus Deutschland erwartet: Geflüchtete Syrer drängen in ihre Heimat zurück

Wird auch aus Deutschland erwartet


Syrische Flüchtlinge drängen in ihre Heimat zurück

Zahlreiche Menschen kehren bereits aus dem Libanon nach Syrien zurück. „Und vielleicht gibt es auch in Europa und Deutschland einige, die jetzt in ihre Häuser zurückkehren können, wenn sie noch stehen“, sagt Nahost-Experte Wieland im Interview mit ntv.de.

Nach dem Machtwechsel in Syrien wollen zahlreiche Syrer aus dem Libanon in ihre Heimat zurückkehren. Auf der libanesischen Seite des Grenzübergangs Masnaa drängten sich die Menschen und warteten darauf, eingelassen zu werden. Die libanesischen Sicherheitsbehörden schlossen den Grenzübergang über Nacht, öffneten ihn jedoch am Morgen wieder, sodass Syrer den Libanon ungehindert verlassen konnten. Allerdings war die Einreise aus Syrien in das Land eingeschränkt.

Ein AP-Fotograf berichtete, dass die syrische Seite der Grenze von dortigen Beamten verlassen worden sei. Er sah, dass Menschen die Gelegenheit genutzt hatten, einen Duty-Free-Shop im Niemandsland zwischen den beiden Grenzkontrollpunkten zu plündern.

Der Nahost-Experte Carsten Wieland erklärte im Interview mit ntv.de mit Blick auf die zu erwartenden Flüchtlingsbewegungen, dass bisher unzugängliche Gebiete nun wieder zugänglich seien. Viele Menschen sind bereits aus Idlib nach Aleppo zurückgekehrt. „Einige werden sicherlich aus der Türkei zurückkehren“, sagte der ehemalige Berater des UN-Friedensprozesses in Syrien. „Und vielleicht gibt es auch in Europa und Deutschland einige, die jetzt in ihre Häuser zurückkehren können, wenn sie noch stehen.“

Flüchtlinge sind nicht mehr durch Assads Folter bedroht

Zuvor hatten sie die Gebiete nicht betreten dürfen, weil ihnen unter dem Assad-Regime Folter drohte. „All das ist nicht mehr der Fall“, erklärte Wieland. „Insofern handelt es sich hier weniger um ein flüchtlingstreibendes Ereignis, sondern eher, würde ich sagen, um ein flüchtlingsreduzierendes Ereignis.“

Ende September waren rund 770.000 syrische Flüchtlinge beim UN-Flüchtlingshilfswerk im Libanon registriert. Kritiker bemängeln, dass das Land zu viele Flüchtlinge aufgenommen hat – mehr pro Kopf als jedes andere Land der Welt. Beobachter gehen davon aus, dass Hunderttausende weitere Flüchtlinge im Land nicht registriert sind. Viele flohen nach der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der militanten islamistischen Hisbollah-Miliz Ende September aus dem Libanon, andere kehrten in den vergangenen Tagen aus Syrien zurück, als die Rebellen in Richtung Damaskus marschierten.

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