Alexander Zverev hat beim ATP Masters in Paris gegen Daniil Medvedev ein großes Statement gesetzt – und seinen Angstgegner besiegt, nachdem zwei Matchbälle abgewehrt wurden.
Nach einer herausragenden kämpferischen Leistung zog der Hamburger mit 2:6, 6:3 und 7:6 (7:5) ins Halbfinale ein und trifft dort auf Jannik Sinner, den er in Wien beinahe besiegt hätte. Zverev zeigte gegen Medvedev, dass er Rückschläge verkraften kann. Im ersten Satz lief für ihn nichts richtig, doch dann spielte er kraftvoll von der Grundlinie und zwang den Russen zu Fehlern.
Zverev sagte hinterher ehrlich: „In der ersten Runde habe ich taktisch teilweise dumm gespielt, aber dann habe ich ein paar Dinge geändert und einen guten Weg gefunden. Das war der Schlüssel. Ich hatte zuletzt ein fantastisches Spiel gegen Jannik, das wird jetzt auf jeden Fall sehr interessant.“
Netzwalze und Smash-Balltreffer
Gegen Medwedew gab es zwei Bälle, die im Falle einer Niederlage als Symbole gedient hätten. Beim Stand von 4:4 im dritten Satz hatte er eigentlich den Ballwechsel dominiert, doch Medvedev rettete sich mit einem Netzroller an die Außenkante der Linie – dann sank Zverev frustriert zu Boden.
Dann hämmerte er im entscheidenden Tiebreak einen leichten Smash, der ihm eine 5:2-Führung beschert hätte – kurz darauf stand es 5:5. Doch der Davis-Cup-Spieler ließ sich beide Szenen gefallen, erholte sich wieder und konnte endlich wieder gegen einen tollen Gegner jubeln.
Sinner gibt Shelton keine Chance
Der italienische Sinner ließ dem an Position fünf gesetzten US-Amerikaner Ben Shelton beim 6:3, 6:3 keine Chance und feierte seinen 24. Sieg auf einem Hallenhartplatz in Folge. Sollte Sinner das 1000-m-Turnier an der Seine gewinnen, würde er am Montag den Spanier Carlos Alcaraz in der Weltrangliste ablösen.
Das andere Halbfinale bestreiten der Kanadier Félix Auger-Aliassime und Alexander Bublik aus Kasachstan. Beide kämpfen noch um das letzte verfügbare Ticket für die ATP Finals der acht besten Profis des Tennisjahrs in Turin (9. bis 16. November), für die sich Sinner und Zverev längst qualifiziert haben.
