Alexander Zverev ist mit einem überzeugenden Sieg in die ATP Finals gestartet. Der Weltranglistendritte besiegte am Sonntagabend den US-Amerikaner Ben Shelton in zwei Sätzen mit 6:3 und 7:6 (8:6).
„Ben ist so ein aggressiver Spieler, vielleicht der aggressivste der Welt. Ich habe es gut gemacht und hatte die Kontrolle. Ich bin superglücklich über den Sieg.“sagte Zverev in einem Interview auf dem Platz in der Inalpi Arena.
Schnell nutzt Zverev die erste Breakchance
Zverev nutzte seine erste Breakchance gegen den aufschlagsstarken Linkshänder zum 3:2. Shelton brachte einen Stoppball nicht kurz genug hinter das Netz und trotz seiner Größe war er sehr schnell und ließ den Ball an seinem Gegner vorbei.
Die deutsche Nr. 1 strahlte von Beginn an enorm viel Selbstvertrauen und Siegeszuversicht aus. Es gab keinerlei Anzeichen für einen verletzten Fuß. Dementsprechend knallte Zverev die nächsten beiden Aufschlagspiele des US-Amerikaners zu und führte nach weniger als einer halben Stunde Spielzeit mit 5:3.
Der 23-jährige Shelton schien sich über die Stärke seines Gegners zu ärgern: Sein Zustand zeigte sich nicht in Gesten, sondern in einer Reihe von Fehlern. Nach einem weiteren Stopp und einer gegen Sheltons Laufrichtung verwandelten Chance hatte Zverev bald den Punkt: Shelton wollte noch einmal kurz spielen, schlenzte den Ball aber zum 3:6 ins Netz.
Noch unbeeindruckter Shelton
Der Weltranglistensechste aus den USA zeigte sich trotz des deutlichen Satzverlustes unbeeindruckt: Mit großer Präzision vollendete er seinen ersten Aufschlag im zweiten Durchgang mit einem Ass.
Allerdings: Shelton streute immer wieder ungezwungene Fehler in sein Spiel ein – was man Zverev an diesem Sonntagabend kaum ansehen konnte. Beim Stand von 1:2 im zweiten Satz musste Shelton einen Breakball abwehren. Dies gelang ihm zunächst bravourös in einem sehenswerten Ballwechsel beider Spieler – Shelton drängte sich mit einem lauten „Komm schon!“-Rufe. sich selbst. Im über neun Minuten dauernden Aufschlagspiel verpasste Zverev am Ende mit einem zu langen Schuss ein weiteres Break.
Umkämpfter zweiter Satz
Runde Nr. 2 bot ein deutlich anderes Bild: Zverev agierte weiterhin stabil, doch sein Gegner hatte nun deutlich mehr Erfolg. Shelton stand immer in engem Kontakt mit seinem Vater und Trainer und erzielte nun deutlich mehr Siegtreffer und der Satz war viel ausgeglichener. Doch das Spiel schien sich aus Sicht des Deutschen zu ändern: Zverev traf bei einem erneuten zu kurzen Stoppversuch des US-Amerikaners die Netzkante, woraufhin der Ball in einem hohen Bogen ins Aus flog und Shelton den Punkt bescherte. Es gab keine weiteren Breakchancen für beide Spieler.
Im Tiebreak ging Shelton schnell auf 3:0 in Führung – Sascha Zverev schien den berühmten Faden verloren zu haben. Während er den Ball oft mit dem Schlägerrahmen schlug und ihn so ungewollt in die Zuschauerreihen jagte, profitierte sein Gegenüber immer wieder von Netzwürfen, die für Zverev unerreichbar waren.
Zverev war im Tiebreak überragend nervenstark
Immer wieder gelang es Shelton, spektakuläre Punkte zu sammeln, sodass das Publikum ihn immer lauter anfeuerte als die Nr. 3 der Weltrangliste. Doch Zverev wehrte sich gegen den drohenden Satzverlust, wehrte drei Satzbälle ab und schloss das Spiel mit der ersten Matchballchance ab.
Alcaraz zeigt keine Schwäche
Zuvor hatte sich Spaniens Tennisstar Carlos Alcaraz in Turin nicht entlarvt. Der 22-Jährige behielt gegen den Australier Alex de Minaur nach leichten Anlaufschwierigkeiten mit 7:6 (7:5), 6:2 die Oberhand und wurde damit seiner Rolle als klarer Favorit gerecht.
