Doch es kam anders. Im Oktober 2024 ging Lilium pleite. Seitdem scheiterten mehrere Versuche, das Unternehmen zu verkaufen. Zuletzt versuchte das niederländische Unternehmen Ambitious Air Mobility Group, dem insolventen deutschen Unternehmen zu helfen – lieferte aber mehr vollmundige Versprechen als konkrete Taten. Und so kam es nicht zur Übernahme.
Archer Aviation kauft Patente auf Dinge wie Propeller und Motoren
Doch nun gibt es ein Happy End für Lilium. Der amerikanische Konkurrent Archer Aviation übernimmt die Patente der gescheiterten deutschen Hoffnung. Dafür zahlt er laut Luftfahrtkreisen 18 Millionen Dollar an den Insolvenzverwalter. Dazu gehören Erfindungen zu Propellersystemen, Batteriemanagement, Flugsteuerungen und Elektromotoren.
Archer Aviation selbst entwickelt ein Evtol namens Midnight. Es bietet Platz für bis zu vier Reisende und einen Piloten. Im Gegensatz zum Lilium Jet ist er für kürzere aufeinanderfolgende Flüge von 30 bis 80 Kilometern ausgelegt. Seine Stärke soll die minimale Ladezeit zwischen den Flügen sein.
Archer Aviation kauft Patente auf Dinge wie Propeller und Motoren
Midnight wird von zwölf Propellern angetrieben. Sechs davon sind kippbar und befinden sich vorne am Flügel. Sie bringen den Evtol mit bis zu 240 Stundenkilometern vorwärts. Sechs stationäre Propeller am Heck sind für den Vertikalstart ausgelegt. Testflüge sind bereits im Gange. Auf dem Testgelände Salinas in Kalifornien legte der Evtol im August in 31 Minuten eine Strecke von rund 89 Kilometern zurück. Es erreichte eine Geschwindigkeit von mehr als 203 Stundenkilometern.
Archer sieht in dem Flug einen wichtigen Schritt im Zertifizierungs- und Kommerzialisierungsprozess, der zunächst in den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten vorangetrieben wird. Und mit der oberbayerischen Technik von Lilium geht das jetzt vielleicht noch etwas besser und schneller.
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