Explosion mitten in der Nacht
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst zündete kurz vor 1 Uhr nachts kontrolliert eine Bombe am Einsatzort. Die Sprengung des 250 Kilogramm schweren Blindgängers wurde sehr kurzfristig angeordnet. Die Stadt hatte im Park metallische Gegenstände entdeckt und bei Kontrollen die nicht explodierte Bombe gefunden. Da sich der Säurezünder im Grundwasser befand, musste sofort eine Sprengung durchgeführt werden.
Probleme bei der Evakuierung
Die Stadt Bottrop begann am frühen Donnerstagabend mit der Räumung benachbarter Häuser. Betroffene Bewohner wurden vorübergehend in einer Schule untergebracht. Doch offenbar erreichte diese Nachricht nicht alle Bewohner. Einige berichten, dass sie in ihren Häusern geblieben seien.
Die Stadt bezieht heute auf einer Pressekonferenz Stellung. „Wir gingen lautstark von Tür zu Tür und es kamen auch Megafone zum Einsatz„, sagt der Leiter des Ordnungsamtes, Michael Althammer. Teilweise öffnete niemand die Tür. Doch die Stadt musste schnell handeln, da die Bombe bereits in vier Metern Tiefe freigelegt war.
Bombenexplosionen sind sehr selten
Es kommt nicht so oft vor, dass eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gezündet werden muss. Laut einer Sprecherin der Bezirksregierung Arnsberg im Schnitt zwei bis drei Mal im Jahr. Die Behörde betreut rund die Hälfte der Fläche in Nordrhein-Westfalen.
Marian Zydziok und rund zwanzig weitere Nachbarn haben nun große Angst, dass sie auf den Kosten für die Renovierung ihrer Häuser sitzen bleiben. „Dafür muss uns die Stadt Bottrop bezahlen„, sagt der Bottroper. Er bezieht sich aber auf die Versicherungen. Nach Recherchen der Stadt Bottrop müssen Gebäudeversicherer offiziell nicht für Kriegsschäden aufkommen, es gibt jedoch keinen einzigen Fall in Deutschland, in dem Versicherungen dies taten nicht dafür bezahlen.
Anwohner hoffen auf Handwerker
Jetzt ist es für die Bewohner wichtig, schnell Handwerker zu organisieren. Ein benachbartes Seniorenheim hatte Glück. Zahlreiche Glasscheiben in der Cafeteria gingen zu Bruch – eine Spezialfirma konnte die Arbeiten heute jedoch erledigen.
Das Gleiche wünscht sich Marian Zydziok nun auch für seine Wohnung in Bottrop-Welheim. Er hofft, dass die Wohnung seiner Tochter und seines Enkels schnell renoviert wird und beide zurückkehren können.
Unsere Quellen:
- Stadt Bottrop
- WDR-Reporter
- Leitstelle Bottrop