Die Grünen-Politikerin Anne Spiegel war Familienministerin im Kabinett des damaligen Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) – bis sie wegen ihrer Rolle während der Ahrtalflut zurücktrat. Jetzt kehrt der Spiegel auf die politische Bühne zurück. Im kommenden Jahr wird sie Sozialdezernentin für die Region Hannover. Dies sei von Landespräsident Steffen Krach (SPD) vorgeschlagen worden, wie der NDR berichtet.
Zuvor muss Spiegel am 11. November 2025 von der Bezirksversammlung Hannover in ihr Amt gewählt werden. Neben ihr sollen Torben Klant (SPD) Dezernentin für öffentliche Sicherheit und Isabella Gifhorn (CDU) Dezernentin für Schule, Bildung und Bau werden.

Politischer Neuanfang für die ehemalige Familienministerin Anne Spiegel
Wie Regierungspräsident Krach bei der Vorstellung der Ressortkandidaten sagte, bringt Spiegel „hervorragende Berufserfahrung“ in das Ressort Soziales, Teilhabe, Familie und Jugend ein. Sie weiß genau, wie die Zusammenarbeit mit politischen Gremien auf verschiedenen Ebenen funktioniert.
Capital Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE-Zentralredaktion
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Spiegel sagte, das neue Amt sei für genau die Themen zuständig, die ihr am Herzen lägen: „Gute Politik für Kinder, Jugendliche und Familien, Unterstützung für Menschen in finanziellen Schwierigkeiten und Teilhabe für Menschen mit Behinderung.“
Für Spiegel ist der Umzug nach Hannover ein politischer Neuanfang. Die 44-Jährige war im Dezember 2021 Bundesfamilienministerin in der Ampelregierung. Nach nur vier Monaten im Amt trat sie jedoch im April 2022 zurück. Hintergrund war ihre Tätigkeit in ihrem vorherigen Amt als Umweltministerin in Rheinland-Pfalz: Während des schweren Hochwassers im Ahrtal, bei dem 135 Menschen starben, machte sie trotz der Katastrophe einen Familienurlaub. Dies führte in der Folge zu erheblicher öffentlicher Kritik, die zu ihrem Rückzug führte. Zuletzt arbeitete sie für die Jugendberatung „kritikenchat“.
jst/FMG