Das Wirtschaftswachstum des Landes liegt über dem Bundesdurchschnitt, die Arbeitslosenquote darunter. „Die Leute vergleichen die Zahlen wahrscheinlich nicht, sondern sehen viel Wandel und erleben die zunehmend destruktive bundespolitische Debatte“, sagt Grimm. „Die AfD nutzt die Unsicherheit aus und suggeriert den Leuten, ihre Programmpunkte könnten ihnen schnell helfen.“ Das Gegenteil sei jedoch der Fall.
Auch der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratscher, warnt vor den Folgen einer starken AfD für die Wirtschaft. Der Erfolg der Partei sei „extrem schädlich für die Konjunktur“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Der DIW-Präsident beschreibt einen „Teufelskreis“: Wo es besonders viel Zuspruch für die rechtsextreme Partei gebe, wanderten häufig Fachkräfte und Unternehmen ab. „Umgekehrt steigt die Frustration derer, die zurückbleiben.“ Die AfD wiederum profitiere von einer solchen Entwicklung.
9.14 Uhr: In Golßen-Zützen gab der Spitzenkandidat der AfD, Hans-Christoph Berndt, seine Stimme ab. Einen möglichen Wahlsieg seiner Partei sieht Berndt als „klares Zeichen der Hoffnung“. Wenn die AfD weiter erstarke, „wird es in Deutschland wieder besser werden“, sagte Berndt nach der Stimmabgabe. Mehr über den Politiker lesen Sie hier.
„Wir sind stärker als 2019“, stellte Berndt fest. Das Schicksal Brandenburgs werde sich nicht bei einer Wahl entscheiden, sondern in den kommenden Jahren. Seine Partei erhalte immer mehr Zuspruch. Das mache ihn zuversichtlich, sagte er.
8 UhrHinweis: Ab sofort ist in den Wahllokalen die Stimmabgabe möglich. Daran können rund 2,1 Millionen Menschen im ostdeutschen Bundesland teilnehmen. Normalerweise stehen im Potsdamer Landtag 88 Sitze zur Wahl. Bei vielen Überhang- und Ausgleichsmandaten können es bis zu 110 Mandate werden.