Hamburg – Gegen den mutmaßlichen Pädokriminellen, der im Internet als „Weißer Tiger“ auftritt, wurden unter anderem Mord und fünf Mordversuche angeklagt. Das gab die Staatsanwaltschaft Hamburg am Mittwoch bekannt – und machte es damit amtlich worüber BILD bereits am Samstag exklusiv berichtet hatte.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft kämpfte seit über vier Jahren gegen den mutmaßlichen Kindermörder Shahriar J. (20). HamburgGegen den Mann, der einen 13-Jährigen in den Tod gefahren haben soll, wird ermittelt. Er wurde Mitte Juni festgenommen.
„Weißer Tiger“ wegen 204 Verbrechen angeklagt
Den Ermittlern zufolge werden dem Angeklagten insgesamt 204 Straftaten zur Last gelegt, die er als Jugendlicher oder Heranwachsender zum Nachteil von mehr als 30 geschädigten Kindern und Jugendlichen begangen haben soll. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Straftaten gegen das Leben, die körperliche Unversehrtheit und die sexuelle Selbstbestimmung, die über das Internet begangen werden. Der Tatzeitraum lag zwischen Januar 2021 und September 2023.
Der von den Ermittlern beschuldigte Mann sitzt derzeit in Hamburg in Untersuchungshaft und wartet auf seinen Prozess
Dieser Richter beurteilt den „Weißen Tiger“
Und der Mann, vor dem sich der Deutsch-Iraner verantworten muss, ist nicht allein: Der Vorsitzende Richter Stefan Philipp wird voraussichtlich spätestens im Januar den Prozess gegen J. führen; Er hat bereits das Schicksal von Vergewaltigern, Frauenquälern und sogar einem liebesblinden Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft besiegelt. In seinen Verhandlungen spricht er stets ruhig, urteilt aber streng.
Der Vorsitzende Richter Stefan Philipp (52) von der Großen Strafkammer 27 des Landgerichts Hamburg wird den Prozess gegen den Kinderquäler Shahriar J. leiten
Was dem Kinderquäler vorgeworfen wird
Die Staatsanwälte Maileen Shargh und Nicolas Benz werfen Shahriar J. neben den Mord beim 13-Jährigen Tim aus dem Bundesstaat Washington außerdem drei Anklagepunkte wegen versuchten Mordes an einer minderjährigen Kanadierin.
Tim (13) war erst 13 Jahre alt. Die Eltern des verstorbenen Jungen (13) baten die BILD-Reporter, über das Schicksal ihres Sohnes zu berichten.
Weiterer Vorwurf: schwere und gefährliche Körperverletzung an Kindern und Jugendlichen sowie Nötigung zur Selbstverletzung (Hieb, Schnitt, Verbrennung).
Aber auch die abscheulichsten Taten wie die Herstellung, der Besitz und die Verbreitung von Kinderpornografie werden angeklagt. J. gab seinen Opfern vor allem Anweisungen, pornografische Selbstfotos anzufertigen. Ihm wird außerdem der Besitz tausender Akten vorgeworfen, die zum Teil Szenen extremer Gewalt gegen Kinder und sogar Kleinkinder enthalten.
„White Tiger“ soll der Kopf einer Gruppe von Cyberkriminellen gewesen sein, die Kinder im Alter zwischen 11 und 15 Jahren aus sexuellen Gründen zu Gewalt gegen sich selbst im Internet gezwungen haben.
Ob die Verfahren Ob dies überhaupt öffentlich stattfinden wird, ist noch nicht klar. Shahriar J. war zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Straftaten zwischen 16 und 19 Jahre alt.