Angriff im russischen Hafen
Ukrainische Drohnen setzen Öltanker in Brand
2. November 2025, 12:08 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Weitere Informationen
Russland finanziert seinen Krieg gegen die Ukraine zu einem großen Teil mit Ölexporten. Die ukrainische Armee greift deshalb gezielt Häfen an, von denen aus Öl verschifft wird. Auch in Russland stehen an diesem Wochenende eine Pipeline und mehrere Kraftwerke in Flammen.
Nach einem ukrainischen Drohnenangriff ist im russischen Hafen Tuapse am Schwarzen Meer ein Feuer auf einem Öltanker ausgebrochen. Der Zivilschutz der südrussischen Region Krasnodar teilte mit, die Besatzung sei vom Schiff abgeholt worden. Auch das Ölverladeterminal wurde durch den Angriff beschädigt.
Unter anderem der Telegram-Kanal des unabhängigen russischen Medienportals Astra verbreitet Fotos, die auf drei Brände im Hafen hinweisen. Nach Angaben des regionalen Operationszentrums der Region Krasnodar wurden durch den Drohnenangriff zwei „ausländische Zivilschiffe“ beschädigt. Weitere Erklärungen gibt es nicht. Trümmer ukrainischer Drohnen fielen auch über anderen Hafenstädten an der russischen Schwarzmeerküste, hieß es.
Die Ölindustrie ist die Haupteinnahmequelle für Russlands Krieg gegen die Ukraine. Die wichtigsten Häfen für russische Ölexporte sind Noworossijsk und Tuapse an der Schwarzmeerküste. Nach Angaben des Kyiv Independent wird das Terminal in Tuapse vom staatlichen Ölkonzern Rosneft betrieben und am 24. September von Marinedrohnen angegriffen. Die Stadt ist ein wichtiger Knotenpunkt für russische Energieexporte.
Brennende Kraftwerke
Ukrainische Streitkräfte greifen seit Monaten Terminals, Raffinerien und Infrastruktur der russischen Öl- und Gasindustrie an, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen. Aus dem gleichen Grund verhängte die US-Regierung im Oktober Sanktionen gegen Rosneft und Lukoil, die beiden größten russischen Ölkonzerne.
Nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR wurde am Wochenende auch eine Pipeline in der Nähe von Moskau zerstört. Die Linie soll die russischen Streitkräfte mit Treibstoff für den Angriff auf die Ukraine versorgt haben. Ebenfalls am Wochenende wurden in mehreren russischen Städten brennende Umspannwerke und Heizkraftwerke gemeldet: In vielen Haushalten und auch im Privatsektor sollen Strom und Heizung ausgefallen sein.
