Angriff auf russische Stellung
Ukrainische Brigade demonstriert Einsatz ehemaliger Häftlinge
15.07.2024, 21:39
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Im Mai wurde in der Ukraine die Rekrutierung von Gefangenen für das Militär ermöglicht. Die ersten Einheiten von Kriminellen wurden inzwischen gebildet. Eine Frontbrigade demonstriert derzeit den ersten Kampfeinsatz eines solchen Bataillons.
Die 47. Mechanisierte Brigade der ukrainischen Streitkräfte hat ein Video veröffentlicht, das angeblich einen Kampfeinsatz ehemaliger Gefangener der Einheit zeigt. Den Angaben zufolge wurden die kurzen Drohnenaufnahmen in der Nähe des Dorfes Novoselivka Persha in der Region Donezk aufgenommen. Es zeigt M2 Bradley-Panzertransporter, die Infanteristen in ein Waldgebiet transportieren. Die abgesessenen Soldaten bilden eine Gewehrlinie und arbeiten sich unter Deckungsfeuer vor.
„Die Soldaten des Spezialbataillons ‚Schkwal‘ der 47. selbstständigen mechanisierten Brigade beweisen bereits ihre Leistungsfähigkeit und Motivation auf dem Schlachtfeld im Pokrovsk-Sektor“, berichtete die Pressestelle der Brigade zu dem Video. „Die Kämpfer von ‚Schkwal‘ landeten, kümmerten sich um die russische Infanterie und nahmen ihre Positionen ein.“ Die Informationen können nicht unabhängig überprüft werden.
„Jeder hat das Recht, Fehler zu machen“
Die Angehörigen des Spezialbataillons „Schkwal“ wurden in ukrainischen Gefängnissen rekrutiert und erhielten am Wochenende in einer Zeremonie ihre Dienstabzeichen. „Jeder hat das Recht, einen Fehler zu machen und gleichzeitig eine zweite Chance zu bekommen“, begründete die Brigade die Aufnahme der Gefangenen. Zugleich wies sie darauf hin, dass die Ex-Häftlinge in einer eigenen Einheit der Brigade dienen und es zu keiner Überschneidung mit anderen Einheiten der Brigade komme. Wie viele Männer im Spezialbataillon „Schkwal“ Dienst tun, ist nicht bekannt. Die Ausbildung habe zwei Monate gedauert, heißt es.
Die 47. Mechanisierte Brigade ist nicht die einzige Einheit, die auf separate Formationen aus ehemaligen Strafgefangenen setzt. Eine ähnliche Praxis wird Berichten zufolge auch bei der 92. Sturmbrigade und dem 1. Sturmbataillon „Da Vinci“ angewandt. Die 3. Sturmbrigade verfolgt einen anderen Ansatz und integriert verurteilte Straftäter in die bestehenden Einheitenstrukturen.
Wegen Personalmangels im Militär hatte das ukrainische Parlament im Mai den Weg für die Rekrutierung von Gefangenen frei gemacht. Schwerverbrecher, die wegen mehrfachen Mordes, sexueller Übergriffe oder Angriffen auf die nationale Sicherheit verurteilt wurden, können sich nicht freiwillig zur Front melden. Mehr als 3.000 Gefangene sollen bereits auf Bewährung freigelassen und Militäreinheiten zugewiesen worden sein. Nach Schätzungen des ukrainischen Justizministeriums könnten rund 27.000 Kriminelle für das Mobilisierungsprogramm in Frage kommen und Amnestie erhalten.