Angeblicher Frauenmord an einer Deutschen in Norwegen

Angeblicher Frauenmord an einer Deutschen in Norwegen

Münster. Rund ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod einer 24-Jährigen in Norwegen hat die Staatsanwaltschaft Münster Anklage wegen fahrlässiger Tötung gegen einen Waffenhändler aus dem westlichen Münsterland erhoben. Dem Mann soll die Pistole gehört haben, mit der die Frau während eines Urlaubs in Skandinavien von ihrem Freund erschossen wurde, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

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Der des Mordes Angeklagte beging im März 2024 in der Haft Selbstmord. Der Prozess fand deshalb nicht statt. Den Ermittlungen zufolge hatte der zum Zeitpunkt seines Todes 29-Jährige die Pistole im März 2023 bei dem Waffenhändler gekauft.

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Da er jedoch keinen Waffenschein besaß, durfte er die Waffe nur auf dem örtlichen Schießstand und nicht außerhalb des Waffenladens verwenden. Die Waffe war bis vor kurzem auf den Waffenhändler registriert und wurde vermutlich in Verwahrung genommen. Wie der Mann, der in Gewahrsam starb, in den Besitz der Waffe kam, ist noch immer ein Rätsel.

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Möglicherweise gegen Aufbewahrungspflichten verstoßen

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Händler Aufbewahrungspflichten verletzt hat. Das Verschwinden der Waffe soll dem Händler erst bei einer Kontrolle der Behörden im Oktober 2023 aufgefallen sein. Der Anklage zufolge sei der Mann deshalb durch Fahrlässigkeit für den Tod des 24-Jährigen verantwortlich. Zu dem Vorwurf äußerte er sich der Mitteilung zufolge bislang nicht.

Die Leiche der 24-Jährigen war Mitte Oktober 2023 an einem See rund 300 Kilometer nördlich von Oslo gefunden worden. Die Eltern der Frau hatten ihre Tochter als vermisst gemeldet, weil sie nach dem Urlaub nicht zur Arbeit erschienen war und nicht erreichbar war.

Anschließend geriet ihr Freund in den Fokus der Ermittler. Bei einer Durchsuchung fanden die Beamten die mutmaßliche Tatwaffe, das Handy und die Brieftasche des Opfers sowie weitere Schusswaffen.

RND/dpa

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