Nach Angaben des Geheimdienstes war der ehemalige US-Präsident Donald Trump bei dem angeblich geplanten Angriff auf ihn anwesend. Florida nie im direkten Blickfeld des Schützen. Der Mann habe den Ex-Präsidenten nicht klar im Blick gehabt und auch keine Schüsse abgegeben, sagte der Interimschef des Secret Service, Ronald Rowe.
Dass der Verdächtige in den Büschen auf Trumps Golfplatz in West Palm Beach entdeckt wurde, zeige, dass die jüngsten Schutzmaßnahmen funktionierten, sagte Rowe. Der Secret Service habe einen Plan entwickelt, um Trump beim Golfspielen zu schützen. „Und dieser Plan hat funktioniert.“
Beamte des Secret Service hatten am Sonntag auf Trumps Golfplatz in Florida einen mit einem Gewehr bewaffneten Mann entdeckt und ihn erschossen. Dem Mann gelang zunächst die Flucht, er wurde später jedoch festgenommen. Die US-Behörden identifizierten ihn als den 58-jährigen Ryan R., der vorbestraft ist.
Er wurde inzwischen vor ein Bundesgericht in Florida gestellt und als verurteilter Schwerverbrecher wegen illegalen Waffenbesitzes angeklagt. Dies sieht eine Höchststrafe von 15 Jahren Gefängnis vor. Die nächste Vorladung des Verdächtigen ist für den 23. September geplant, und eine Woche später soll formelle Anklage erhoben werden.
Handy-Standortdaten ausgewertet
Ermittlungen der US-Bundespolizei FBI Berichten zufolge wartete er vor dem mutmaßlichen Anschlagsversuch fast zwölf Stunden in einer Baumreihe am Rande des Golfclubs. Das gehe aus den Standortdaten des Mobiltelefons des Verdächtigen hervor. FBI-Agent Jeffrey Veltri sagte, es gebe noch keine eindeutige Bestätigung dafür, dass der Verdächtige allein gehandelt habe.
Das FBI ermittelt wegen eines „versuchten Attentats“. Der Verdächtige hatte sich mit Gewehr und Zielfernrohr wenige hundert Meter von Trump entfernt postiert, was der örtliche Sheriff Ric Bradshaw als „keine große Distanz“ einschätzte. Nach dem Vorfall wurden Fragen laut, wie der Mann ungehindert in Sichtweite des Ex-Präsidenten gelangen konnte.
Trump hatte US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris trügen eine Mitschuld an dem mutmaßlichen Attentat in Florida. Der Verdächtige habe „der Rhetorik von Biden und Harris geglaubt“ und entsprechend gehandelt, sagte Trump in einem Interview mit Fox News Digital. Biden und Harris erklärten unmittelbar nach dem Vorfall, es gebe in den USA keinen Platz für Gewalt.
Biden gab unterdessen bekannt, mit Trump telefoniert zu haben. Es sei ein „freundschaftliches Gespräch“ gewesen und der US-Präsident habe seine Erleichterung darüber ausgedrückt, dass Trump in Sicherheit sei, teilte das Weiße Haus mit. Trump habe sich für das Telefonat bedankt. Der frühere Präsident äußerte sich zunächst nicht zu dem Gespräch.
Der Secret Service steht seit dem Attentat auf Trump im Juli in der Kritik. Damals eröffnete ein Schütze während der Wahlkampfveranstaltung des Ex-Präsidenten in Pennsylvania das Feuer. Dabei wurde eine Person getötet, zwei weitere schwer verletzt. Trump überlebte mit leichten Verletzungen. Dem mutmaßlichen Attentäter gelang es offenbar, unbemerkt auf das Dach eines Gebäudes in der Nähe der Wahlkampfbühne zu gelangen. Die Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, räumte Fehler ihrer Behörde ein und trat schließlich zurück.