![Am zweiten Advent: Polizei findet Vater und drei Kinder tot in Meißen Am zweiten Advent: Polizei findet Vater und drei Kinder tot in Meißen](https://i3.wp.com/www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/meissen/vier-tote-polizisten-tatort-sicherung-100_v-variantBig16x9_wm-true_zc-ecbbafc6.jpg?version=26865&w=1024&resize=1024,0&ssl=1)
Großer Horror in der Nachbarschaft
Bewohnerin Susanne L. bemerkte am Sonntagabend die Blaulichter von Polizei und Notarzt. Als sie am Montagmorgen um fünf Uhr zur Arbeit ging, sah sie den Bestatter vor dem Wohnhaus. „Ich arbeite in der Krankenpflege und weiß, dass drei Bestattungsfahrzeuge wirklich schlimme Dinge bedeuten“, sagt sie. Seitdem sie von den toten Kindern erfahren hat, stellen sich ihr viele Fragen: „Egal welche Probleme Erwachsene haben, Kinder können nichts dagegen tun.“ Sie findet eine solche Tat „erschreckend, besonders im Advent und vor Weihnachten“, weil die leibliche Mutter der verstorbenen Kinder mehrere ältere Kinder hat.
Dann geht sie weiter. Ein blaues Auto parkt in einer Seitenstraße, auf dem Rücksitz zwei Kindersitze. Sie zeigt auf das Auto, das dem Toten gehörte und das jeder in der Nachbarschaft kannte, weil der Auspuff offenbar manipuliert war: Der Mann soll kürzlich gegenüber Bekannten Selbstmordgedanken geäußert haben. „Warum er dann keine Hilfe bekommt, verstehe ich nicht.“
Die Eltern sollen getrennt gelebt haben
Andere Nachbarn berichten, dass die Mutter der toten Kinder im Haus gegenüber wohnt und der inzwischen verstorbene 37-Jährige in der Dachgeschosswohnung auf der anderen Straßenseite wohnt. Die drei jüngsten Kinder waren regelmäßig bei ihrem Vater. Nach Angaben der Polizei Dresden befindet sich die Mutter seit Sonntagabend „in polizeilicher Obhut“. Aufgrund der Schwere ihres Zustands meidet sie die Öffentlichkeit. Polizisten sicherten am Montagnachmittag beide Hauseingänge – auch weil Medienvertreter und Kamerateams auf die Straße fuhren.
Das Motiv ist noch unklar
Helfried Lehmann wundert sich über die Journalisten auf der Straße. Als er von den Todesfällen erfährt, reagiert er entsetzt. „Erschreckend“, sagt der Meißner, der das Grundstück zwei Häuser neben dem Tatorthaus betreut. Im Stadtteil Cölln und auch auf der Straße ist es eigentlich recht ruhig. „Was geht einem Menschen durch den Kopf, um kleine Kinder zu töten? Psychische Probleme, Eifersucht? Was weiß ich. Es stellen sich viele Fragen.“
Der Vorwurf der Großmutter
Die Großmutter der getöteten Kinder und Mutter der Mutter des Kindes sagte Reportern der Sächsischen Zeitung an der Tür: „Die Kinder hätten nicht mehr bei ihrem Vater sein dürfen.“ Ihre Tochter versuchte mehrfach, dem 37-Jährigen aufgrund seiner psychischen Probleme den Kontakt zu den Kindern zu verbieten.
Über ein mögliches Motiv sprach die Polizei am ersten Tag nach dem Fund der vier Leichen nicht. Zunächst müssten die Hintergründe und Beweggründe geklärt werden, sagt Polizeisprecher Marko Laske und fügt hinzu: „Wir haben es mit einer sehr schwierigen Situation zu tun, die die Polizisten, die am Sonntag im Einsatz waren, nicht gleichgültig lässt. Sie müssen sich auch erst einmal mit der Situation auseinandersetzen.“ Verfahren.“