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Alle lebenden Geiseln sind in Israel angekommen – tote Geiseln sollen folgen

Alle verbliebenen israelischen Geiseln wurden am Montagmorgen nach 738 Tagen Gefangenschaft von der Hamas freigelassen und nach Israel zurückgebracht.

Die erste Übergabe von sieben Geiseln an das Rote Kreuz fand kurz nach sieben Uhr in Gaza-Stadt statt: Matan Angrest, Guy Gilboa-Dalal, die Brüder Gali und Ziv Berman, Alon Ohel, Eitan Mor und Omri Miran wurden freigelassen. Anschließend wurden sie vom Roten Kreuz zu einem israelischen Kommandoposten im Gazastreifen gebracht. Von dort brachte die Armee sie zum Militärstützpunkt Reim in Israel.

Der Konvoi mit den bei der ersten Übergabe freigelassenen Geiseln erreicht Israel.

© AFP/Maya Levin

Kurz vor 10 Uhr morgens wurden die restlichen 13 lebenden Geiseln von der Hamas an das Rote Kreuz im südlichen Gazastreifen übergebendarunter der deutsch-israelische Rom Braslavski. Knapp 40 Minuten später erreichten sie auch israelisches Territorium.

Nach der ersten Übergabe erklärte das Rote Kreuz, dass alle Geiseln selbstständig gehen könnten und sich in einem stabilen Zustand befänden. Unter den freigelassenen Geiseln befinden sich insgesamt vier Deutsch-Israelis.

Ein Fahrzeug des Roten Kreuzes begleitete am Montagmorgen den Konvoi, der die Geiseln aus dem Gazastreifen brachte.

© AFP/OMAR AL-QATTAA

Israels Militär geht nicht davon aus, dass die Hamas am Montag alle 28 toten Geiseln übergeben kann – innerhalb der im Rahmen der Waffenruhe vereinbarten Frist von 72 Stunden.

Alles, was rund um den historischen Tag der Geiselfreilassung passiert ist, können Sie in unserem Live-Blog unter diesem Link nachlesen.

Kurz vor Mittag wurden die ersten palästinensischen Gefangenen dem Roten Kreuz übergeben, die Israel als Gegenleistung für die Geiseln freilassen muss. Im Gegenzug werden insgesamt 2.500 Palästinenser freigelassen. Einige von ihnen werden ins Westjordanland gebracht, andere nach Gaza. Unter ihnen sind Hunderte hochrangige Kader der Hamas und anderer palästinensischer Terrororganisationen.

Ein israelischer Polizist steht vor dem israelischen Militärgefängnis Ofer, aus dem palästinensische Gefangene entlassen werden. Auch palästinensische Gefangene werden aus dem Ketziot-Gefängnis entlassen.

© dpa/Mahmoud Illean

Einige Angehörige der Geiseln wurden von den Behörden aufgefordert, sich am frühen Morgen zum Militärstützpunkt Reim zu begeben. Es wird eine erste ärztliche Untersuchung der Geiseln sowie die Möglichkeit zum Duschen und Umziehen geben. Anschließend sollten die Menschen zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser geflogen werden.

Menschen mit israelischen Flaggen versammeln sich vor der Freilassung israelischer Geiseln im Kibbuz Reim nahe der Grenze.

© dpa/Leo Correa

Berichten zufolge konnten einige Geiseln kurz vor ihrer Freilassung per Videoanruf mit ihren Angehörigen telefonieren. Israelische Medien veröffentlichten Bilder der Gespräche, auch Videos davon erschienen in sozialen Medien. Für die Geiseln war es vermutlich der erste Kontakt mit ihren Familien nach mehr als zwei Jahren Gefangenschaft.

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Die Videos dienen der Propaganda der Terrororganisation Hamas, die sich damit als human darstellen kann. Im Hintergrund der Bilder der Gespräche sind teilweise Hamas-Mitglieder zu sehen. Der Hamas wurde außerdem vorgeworfen, frühere Geiselfreilassungen zu Propagandazwecken genutzt zu haben.

In Israel versammelten sich am frühen Morgen Hunderte Menschen auf dem Gedenkplatz für die Geiseln in Tel Aviv, um zu warten, zu feiern und aufzuatmen. Die erste Geiselübergabe im Gazastreifen am Montagmorgen fand ohne Hamas-Feierlichkeiten statt. Ein Unterschied zur letzten Übergabe, die die Hamas für ihre Propaganda nutzte.

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Vertreter der Angehörigen der Entführten erschienen, es wurde Musik gespielt: Gemeinsam sangen die Anwesenden Lieder wie das hebräische Lied „Habay’ta“ (Heimwärts!) und „Coming Home“ der US-Sängerin Skylar Gray.

In den frühen Morgenstunden des 7. Oktober 2023 starteten Hamas-Terroristen einen umfassenden Angriff auf Israel, bei dem Tausende verletzt, fast 1.200 Menschen getötet und 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt wurden.

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