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Aldi kooperiert mit Uber Eats – nicht jeder Kunde profitiert

Unternehmen und Logos in Williamsport, USA – 10. August 2024 Eine Außenansicht eines Aldi-Lebensmitteldiscounters. Aldi US, eine Tochtergesellschaft des deutschen Discount-Lebensmittelhändlers Aldi Süd, betreibt in der Einheit fast 2.400 ...

Aldi hat in den USA bereits mehr als 2.000 Filialen eröffnet.Bild: sopa images / IMAGO/Paul Weaver

Geld & Einkaufen

In Deutschland ist Aldi seit Jahrzehnten eine feste Größe unter den Lebensmittelhändlern. Aber auch in den USA macht sich der Discounter zunehmend einen Namen. Aldi will durch eine neue Kooperation noch mehr Kunden gewinnen, doch nicht alle profitieren davon.

12. Okt. 2025, 11:17 Uhr12. Okt. 2025, 11:17 Uhr

Egal ob im Norden oder Süden: Die meisten Deutschen haben bereits bei Aldi eingekauft. Der Discounter betreibt hierzulande mehr als 4.000 Filialen und lockt Kunden regelmäßig mit besonders günstigen Angeboten für Lebensmittel, aber auch Haushaltsgeräte, Kleidung und Werkzeuge. Doch Aldi ist nicht mehr nur in Deutschland eine bekannte Marke; Das Unternehmen expandiert weltweit.

Seit einigen Jahren versucht es, sich gegen die starke Konkurrenz auf dem US-Markt zu behaupten, und das mit durchaus gutem Erfolg: Anfang des Jahres berichtete das „Handelsblatt“, Aldi sei der am schnellsten wachsende Lebensmittelhändler in den USA. Zu diesem Zeitpunkt betrieb Aldi rund 2.500 Filialen.

Gerade jetzt, wo viele Haushalte in den USA aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten und der anhaltenden Inflation sparen müssen, scheint der deutsche Discounter immer attraktiver zu werden.

„Aldi verzeichnet weiterhin steigende Kundenzahlen, da sie unser schnelleres, einfacheres und günstigeres Einkaufserlebnis aus erster Hand erleben“, sagte Jason Hart, CEO von US-Aldi, kürzlich. „Mit unserer landesweiten Expansion gewinnt Aldi das Vertrauen von mehr Kunden in mehr Gemeinden als je zuvor und kommt unserem Ziel, Amerikas beliebtester Lebensmittelladen zu werden, einen Schritt näher.“

Aldi: Neue Kooperation soll mehr Kunden anlocken

Bis 2028 sollen laut „Handelsblatt“ 700 weitere US-Filialen hinzukommen. Aber selbst dann wäre das Verhältnis zwischen der Bevölkerung und den Aldi-Märkten bei weitem nicht so ausgeglichen wie in Deutschland; Immerhin leben in den USA rund 340 Millionen Menschen.

Um noch mehr Kunden zu erreichen, ist der Discounter nun eine Kooperation mit einem namhaften Lieferdienst eingegangen. Über Uber Eats können Kunden seit Kurzem Lebensmittel bei Aldi bestellen. Die Lieferung kann entweder direkt oder im Voraus geplant werden.

Laut einer Mitteilung auf „Business Wire“ nehmen mehr als 2.500 Aldi-Filialen an der Kooperation teil. „Von Bio-Obst und -Gemüse über glutenfreie Snacks bis hin zu trendigen Artikeln wie präbiotischer Limonade – und an ausgewählten Standorten sogar Wein und Bier – können sich Kunden schneller denn je mit dem Nötigsten des täglichen Bedarfs eindecken“, heißt es weiter.

Vor allem in ländlichen US-Gebieten, in denen es nicht an jeder Ecke eine Aldi-Filiale gibt, könnte sich die Zusammenarbeit zwischen Discounter und Lieferdienst lohnen. Doch nicht jeder wird davon profitieren können, berichtet „The Street“.

Supermarkt: Nicht alle Kunden profitieren von Innovationen

Der Grund, warum Aldi für viele US-Kunden so attraktiv ist, dürfte bei der Lieferung nicht mehr gelten: Wer die Billigprodukte bestellt, muss in der Regel Liefergebühren zahlen. Der Preisvorteil des deutschen Discounters würde somit entfallen.

Ob es einen Mindestbestellwert gibt, sagt die „Business Wire“-Mitteilung nicht. Allerdings wäre das ein weiterer Grund, warum eine Zusammenarbeit für Menschen mit geringem Einkommen nicht unbedingt einen Vorteil bietet.

Zugegebenermaßen lockt Uber Kunden häufig mit Rabattaktionen, bei denen teilweise auf Liefergebühren verzichtet wird. Doch wer seinen Wocheneinkauf regelmäßig geliefert bekommen möchte, kann sich darauf allein wahrscheinlich nicht verlassen.

Im Rahmen der Kooperation zwischen Aldi und Uber Eats werden auch SNAP/EBT-Zahlungen akzeptiert; Dabei handelt es sich um staatliche Lebensmittelhilfe, mit der Menschen mit geringem Einkommen Lebensmittel in Supermärkten einlösen können. Allerdings reichen diese oft nicht aus, um den Bedarf an Nahrungsmitteln zu decken, berichtet „The Street“. Wie viele Neukunden Aldi mithilfe von Uber Eats gewinnen kann, bleibt abzuwarten.

Eine vergleichbare Aldi-Kooperation gibt es in Deutschland derzeit nicht. Nach Angaben der „Lebensmittel Zeitung“ lieferte der Discounter zu Jahresbeginn nur Lebensmittel an Kunden in Mönchengladbach aus. Allerdings soll es sich nur um einen zeitlich begrenzten Test gehandelt haben.

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