Aus Protest nach dem Tod eines 27-jährigen Radfahrers soll ein Kollektiv in Toulouse Luft aus den Reifen von 65 SUVs gelassen haben.
Toulouse/Paris (Frankreich) – In Erinnerung an die kürzlich in Paris aus einem Geländewagen Radfahrer überfahrenPaul Varry (27), einige Aktivisten nehmen zunehmend SUVs ins Visier. Im südfranzösischen Toulouse ließ ein Kollektiv angeblich Luft aus den Rädern von 65 Autos ab.
Aktivisten sollen im südfranzösischen Toulouse Luft aus 65 SUVs gelassen haben. (Archivfoto) © Georg Wendt/dpa
Dies berichteten Actu Toulouse und Libération unter Berufung auf die Gruppe „No SUV Tolosa“.
Besonders betroffen seien in der Nacht zum Sonntag SUVs im Nobelviertel Côte Pavée gewesen, schrieb Libération.
In einer Erklärung begründete das Kollektiv die Aktion: „SUVs sind die Feinde von Fußgängern, Radfahrern und anderen Autofahrern: Sie sind viel breiter und schwerer als ein Kleinwagen, und Unfälle mit SUVs sind viel tödlicher“, hieß es. „Unsere europäischen Städte sind für solch große Fahrzeuge nicht ausgelegt.“
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Unter anderem die Französischer Radsportverband riefen im Vorfeld zu landesweiten Protesten auf, um an den getöteten 27-Jährigen zu erinnern und gleichzeitig mehr Sicherheit im Straßenverkehr, insbesondere für Radfahrer, zu fordern.
In Toulouse, aber auch in einigen anderen französischen Städten wurde gestern des getöteten Radfahrers Paul Varry (27) gedacht. © Facebook/Deux pieds deux roues Toulouse
Ein SUV-Fahrer und sein verletztes Ego
Das Kollektiv prangerte das Verhalten des nun wegen Mordes angeklagten Fahrers an: „Es war diese männliche Haltung, die Paul Varry das Leben kostete. Ein SUV-Fahrer schlug in sein Ego, konnte seine Gefühle nicht kontrollieren und überfuhr lieber einen Radfahrer.“ und die eigene Tochter im Fahrzeug zu traumatisieren, als sich die Kritik des Radfahrers anzuhören und sich selbst zu hinterfragen“, heißt es in „No SUV Tolosa“.
Am 15. Oktober starb der Radfahrer Paul Varry, nachdem ihn ein SUV-Fahrer (52) mit seiner Tochter an Bord angeblich nach einem Streit gerammt hatte.
