Aktionäre gehen leer aus: Fanatec-Übernahme durch Corsair ist besiegelt

Aktionäre gehen leer aus: Fanatec-Übernahme durch Corsair ist besiegelt

Bild: Corsair

Nach langem Hin und Her hat Corsair den Kauf des insolventen Sim-Racing-Spezialisten Fanatec und dessen Mutterkonzerns Endor-AG abgeschlossen. Den Zuschlag erhielt der vom Vorstand empfohlene Käufer. Für Corsair hat das Verfahren Vorteile.

Es kam anders als erwartet

Ursprünglich sollte die deutsche Endor AG nach dem Stabilisierungs- und Restrukturierungsgesetz (StaRUG) saniert und von der Börse genommen werden, um anschließend von Corsair unter Übernahme der bestehenden Verbindlichkeiten übernommen zu werden.

Aktionäre, die deshalb andere Sanierungspläne verfolgt hätten, wären bei diesem Verfahren allerdings leer ausgegangen. Der Konflikt zwischen Verwaltungsrat und Aktionären wurde schließlich im Juli als Grund für die Aussetzung der von Corsair zugesagten Zwischenfinanzierung, die Zahlungsunfähigkeit und letztlich den Konkurs der Endor AG genannt.

Corsair erhält Auftrag

Im Rahmen des Insolvenzverfahrens sollte noch ein Käufer gesucht werden. Favorit blieb dabei Corsair. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens erhielt das US-Unternehmen nun endgültig den Zuschlag. Der Kauf der Endor AG erfolgt allerdings in Form eines Asset Deals. Damit bietet sich Corsair die Möglichkeit, einzelne Vermögensgegenstände statt des gesamten Unternehmens zu kaufen.

Der Geschäftsbetrieb, die Anteile an ausländischen Tochtergesellschaften und „sämtliche laufenden Arbeitsverhältnisse„ – also das Know-how inklusive der Ressourcen, die zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs erforderlich sind. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens wird die Endor AG jedoch „vollständig verarbeitetOb künftige Produkte weiterhin unter dem Label Fanatec vertrieben werden, ist derzeit noch unklar. Garantieabwicklungen, Vertrieb und Reparaturen von Eingabegeräten sollen im Rahmen des Insolvenzverfahrens jedoch fortgeführt werden, der Geschäftsbetrieb soll also ohne Unterbrechung weitergeführt werden.

Aktionäre gehen leer aus

Was Corsair nicht erwirbt, ist das neue Firmengebäude, das für einen zweistelligen Millionenbetrag errichtet wurde. Dieses wird weiterhin zum Verkauf angeboten. Es ist anzunehmen, dass Corsair nach einer günstigeren Option für den Weiterbetrieb sucht; der Neubau und Investitionen in Erwartung weiteren Wachstums werden als Gründe für die finanziellen Schwierigkeiten angesehen. Auch die Aktionäre werden bei dem Deal leer ausgehen; sie müssen laut Pressemitteilung „keine Zahlungen erwarten“.

Die Redaktion bedankt sich bei ComputerBase-Leser „Trimipramin“ für den Hinweis auf diesen Bericht!

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