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Afghanische Ortskräfte in Osnabrück: CDU will nicht helfen

Amelia by Amelia
November 2, 2025
in Lokalnachrichten
Afghanische Ortskräfte in Osnabrück: CDU will nicht helfen

Khalid Sadaat weiß, wie es sich anfühlt, das Vertrauen zu verlieren. In Afghanistan war er als Ortsmitarbeiter für die deutsche Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes als Projektkoordinator tätig. Seit der Machtübernahme des Taliban-Regimes lebt er mit seiner Familie im niedersächsischen Osnabrück. Doch viele wie er warten noch immer auf die versprochene Einreise nach Deutschland. „Wir arbeiten seit Jahren für Sie“, sagt er. „Und wie behandeln Sie uns?“ Er ist zutiefst enttäuscht von der Bundesregierung.

Ende August schrieben Dutzende Organisationen einen offenen Brief an Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) und Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU). Es sei eine „aus verfassungsrechtlicher Sicht untragbare Situation“, dass es an Unterstützung für Afghanen mangele, die in Pakistan auf die Ausreise nach Deutschland warten. Den Menschen wurde versprochen, dass sie nach Deutschland reisen dürften.

Tausende Menschenrechtler, Anwälte und Angehörige gefährdeter Minderheiten hoffen derzeit auf die versprochene Flucht in Sicherheit – darunter auch ehemalige Ortskräfte im deutschen Auftrag. Unterdessen droht ihnen die Abschiebung in ihr Herkunftsland, aus dem sie vor der Machtübernahme des Taliban-Regimes geflohen waren. Der Brief mit Unterzeichnern von Amnesty International an die Refugee Law Clinic Hannover fordert eine Verkürzung der Sicherheitskontrollen und Visaverfahren sowie eine sofortige Evakuierung.

Druck aus der Lokalpolitik

Dobrindt und Wadephul stehen auch unter dem Druck der lokalen Politik. Am 4. November wird der Osnabrücker Stadtrat über eine interfraktionelle „Initiative zum Schutz und zur Unterbringung afghanischer Ortskräfte“ der örtlichen Grünen entscheiden, deren Antrag sich SPD, Volt, FDP, UWG, Linke und die parteilose Kalla Wefel – die Ratsmehrheit – angeschlossen haben.

Osnabrück erklärt sich laut Beschlussvorlage bereit, „in einer gemeinsamen Initiative mit anderen deutschen Städten und Gemeinden afghanische Ortskräfte unterzubringen“. Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU) wird gebeten, als Mitglied im Hauptvorstand des Deutschen Städtetages eine „entsprechende Initiative“ zu ergreifen.

„Den Wartenden in Pakistan läuft die Zeit davon“, sagt Anke Jacobsen zur taz. Jacobsen ist stellvertretende Vorsitzende der Osnabrücker Grünen-Stadtratsfraktion. Derzeit leben in Osnabrück 94 Menschen, die über das „Bundesaufnahmeprogramm für besonders schutzbedürftige Menschen aus Afghanistan“ eingereist sind, das 2022 von den nun von Wadephul und Dobrindt geleiteten Ministerien ins Leben gerufen wurde. „Ihre Integration ist eine Erfolgsgeschichte“, sagt Jacobsen.

Die CDU schließt sich der Mehrheit nicht an

Für ihre Initiative hätte Jacobsen gerne die örtliche CDU im Boot gehabt. Aber sie hat Bedenken. „Wir wurden in der letzten Sitzung des Sozial- und Gesundheitsausschusses gefragt, ob wir einen entsprechenden Vorschlag unterstützen würden“, schreibt Robert Schirmbeck, Fraktionsvorsitzender der CDU, an die taz. „Da direkt im Anschluss mit der Ausfliegerei der ersten Ortskräfte begonnen wurde, war der Antrag aus unserer Sicht geklärt.“

Ob der Antrag für die Ratssitzung mit dem für die Ausschusssitzung identisch ist, ist nicht bekannt. „Wir werden den neuen Vorschlag prüfen, sobald er vorliegt, und dann unsere Position dazu innerhalb unserer Gruppe diskutieren.“ Sie „stimmen mit der Position der Bundesregierung überein“, schreibt Schirmbeck. Grundsätzlich sind rechtsverbindliche Zusagen einzuhalten.

Jacobsen sieht darin eine Verzögerungstaktik und unterstützt das Zögern von Dobrindt und Wadephul. „Der Antrag ist identisch und der CDU seit September bekannt“, sagt sie. „Klar, ein paar Dutzend Afghanen wurden in letzter Zeit nach Deutschland gebracht. Aber nur, weil jeder von ihnen konkret dafür geklagt hat. Da gibt es keine wirkliche Bewegung.“

Bürgermeister lehnt Verantwortung ab

Das macht auch Bürgermeisterin Katharina Pötter deutlich. „Meiner Meinung nach sollte jemand, der für die deutschen Behörden in Afghanistan sein Leben riskiert hat und jetzt in seinem Heimatland in Gefahr ist, bei uns Schutz finden“, schreibt sie an die taz. Dies sei aber eine nationale Aufgabe, „keine Angelegenheit der kommunalen Selbstverwaltung“. Den vorgeschlagenen Weg über den Deutschen Städtetag hält sie für „in diesem Fall nicht zielführend“.

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Meiner Meinung nach sollte jemand, der für die deutschen Behörden in Afghanistan sein Leben riskiert hat und jetzt in seinem Heimatland in Gefahr ist, bei uns Schutz finden

Katharina Pötter, CDU, Bürgermeisterin

Kommunale Bereitschaftserklärungen, „die allein keine praktische Wirkung haben“, sagt Pötter, „führen zu nichts.“ Die Stadt Osnabrück kommt ihren Verpflichtungen nach und nimmt ihr zugewiesene Flüchtlinge auf. Aber: „Es bedarf keiner symbolischen Ratsbeschlüsse.“

„Es ist nicht nur symbolisch“, sagt Jacobsen. „Das hilft, Druck auf die Bundesregierung auszuüben! Und das ist dringend nötig.“

Terre des Hommes unterstützt den Stadtrat

„Wir begrüßen die Initiative in Osnabrück ausdrücklich“, schreibt Annika Schlingheider an die taz, Flüchtlings- und Migrationsreferentin der Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes, deren Hauptsitz in Osnabrück liegt und Einheimische in Afghanistan beschäftigt.

Noch immer sitzen mehr als 2.000 Menschen in Pakistan fest, denen aufgrund ihrer besonderen Gefährdung eine Aufnahmezusage gegeben wurde: „Im Vertrauen auf diese Zusage verkauften sie ihr Hab und Gut und verließen das Land nach Pakistan. Dort warten sie seit Monaten unter prekären Bedingungen auf ihre Ausreise, die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder“, sagte Schlingheider.

Die Angst vor Razzien und Abschiebungen ist allgegenwärtig: „Mehrere Hundert Menschen wurden bereits nach Afghanistan abgeschoben, sogar Familien wurden auseinandergerissen. Und das alles, während die Menschen auf die Zusage der Aufnahme aus Deutschland vertrauten.“

Zahlreiche Gerichtsurteile haben die Rechtsverbindlichkeit der Zulassungsverpflichtungen bestätigt. Die Bundesregierung müsse nun ihre Verantwortung wahrnehmen, sagte Schlingheider. „Alles andere wäre ein unverzeihlicher Wortbruch.“

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Du wartest, Monat für Monat. Sie haben die Einreisebestätigung, Sie haben das Visum, Sie haben die Sicherheitskontrolle durchlaufen. Aber es passiert nichts. Man fühlt sich gefangen, unter extremem Druck, verlassen. Das ist psychologische Folter

Khalid Sadaat, ehemaliger Projektkoordinator von Terre des Hommes in Afghanistan

Khalid Sadaat weiß, was das bedeutet. Als die Taliban an die Macht kamen, war er zu einer Terre des Hommes-Konferenz in Indien und flog von dort direkt nach Deutschland. „Mir hätte sogar eine schlimmere Haftstrafe gedroht“, erzählt er der taz. „Bei unserer Arbeit ging es nicht zuletzt um die Rechte der Frauen. Am nächsten Tag kamen die Taliban zu uns nach Hause und suchten nach mir.“ Seiner Familie gelang die Flucht. „Uns wurde alles weggenommen.“

Sadaat spricht Englisch und Deutsch, ist weltoffen und demokratiebewusst und hat ein Journalismusstudium abgeschlossen. Mittlerweile sieht er sich als gebürtiger Osnabrücker: „Das ist jetzt meine Heimat und ich fühle mich willkommen. Es gab viel Unterstützung, auch von der Stadt.“

Sadaat engagiert sich aus der Stadt und dem Landkreis Osnabrück für die afghanische Gemeinschaft und ist derzeit auf der Suche nach einem Job. Als Kulturschock erlebte er seinen Start in Deutschland nicht. Allerdings ist er nicht ohne Angst: „Wenn Taliban-Vertreter plötzlich als Diplomaten nach Deutschland kommen, fühlt man sich ziemlich unsicher.“

Warten in Pakistan ist gefährlich

In Pakistan, sagt Sadaat, warten oft mehrere Menschen in einem kleinen Raum. „Man vermeidet es, auf die Straße zu gehen, weil es immer wieder zu Verhaftungen kommt. Kranke gehen nicht zum Arzt, Kinder gehen nicht zur Schule. Man wartet, Monat für Monat. Man hat die Einreise gestattet, man hat das Visum, man ist durch die Sicherheitskontrolle gegangen. Aber nichts passiert. Man fühlt sich eingesperrt, unter extremem Druck, verlassen. Das ist psychologische Folter.“

„Man hat den Eindruck, dass die Bundesregierung darauf hofft, dass sich das Problem durch Nichtstun von selbst löst, da die Zahl der Wartenden abnimmt“, sagt Terre des Hommes-Mitarbeiterin Anna Büschemann, die in Osnabrück rund 40 ehemalige afghanische Ortskräfte und ihre Familien betreute, inklusive der Vermittlung einer Unterkunft. Man kann ihre Empörung sehen. „Aber sie sinkt, weil Visa ablaufen und nicht erneut ausgestellt werden, weil Menschen, die schon längst in Deutschland hätten sein sollen, nach Afghanistan zurückgedrängt werden.“ Sich darauf zu verlassen ist amoralisch. „Es ist unmenschlich. Es ist erbärmlich!“

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