In einem dramatischen Appell fordern die in Pakistan gestrandeten Flüchtlinge erstmals direkt von der Bundesregierung, ihr Schutzversprechen einzulösen. Der Hilferuf zeigt eine tiefe Angst vor Gewalt und Tod.
Von Markus Balser, Berlin
Die Betroffenen hatten lange Zeit geschwiegen. Nun richten die knapp 2.000 in Pakistan gestrandeten Afghanen eine verzweifelte Bitte an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und die gesamte Bundesregierung, sie nicht an die Taliban auszuliefern. „Wir wollten und mussten der Taliban-Herrschaft entkommen, um zu überleben“, heißt es in dem zweiseitigen Papier der Taliban Süddeutsche Zeitung vorhanden ist. „Wir können nicht nach Afghanistan zurückkehren. Diese Rückkehr würde für viele von uns brutal und gewaltsam enden.“ Die Flüchtlinge fordern die Kanzlerin dringend auf, „diese schwierige Situation so zu lösen, dass unser Leben nicht in Gefahr ist und diese verzweifelte Situation ein Ende hat.“
