Der AfD-Europaabgeordnete Hans Neuhoff verteidigt seine Pläne für eine Reise nach Russland gegen Kritik. Die Vorwürfe von CSU-Generalsekretär Martin Huber und CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sind „unqualifiziert“sagte er dem „Handelsblatt“. Die beiden hatten ihm eine zu große Nähe zur russischen Regierung vorgeworfen.
Neuhoff betont die Bedeutung der Brics-Staaten
„Ich reise zu einem Kongress des Europäischen Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften zum Thema Perspektiven für die Beziehungen zwischen EU-Staaten und Brics-Staaten und werde dort auch einen Vortrag halten“, erklärte Neuhoff.
Auf dem Kongress würden Teilnehmer aus dem gesamten Spektrum der Brics-Staaten und aus mehreren EU-Ländern erwartet, sagte Neuhoff. „Unionspolitiker, die denken, wir sollten die BRICS-Staaten ignorieren, haben kein Verständnis für Geopolitik. Sie führen Deutschland und Europa ins Abseits und nicht in eine prosperierende Zukunft.“
Die Abkürzung Brics steht für die Anfangsbuchstaben der ersten fünf Mitglieder der Gruppe der aufstrebenden Industrienationen: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.
Huber und Kiesewetter hatten es scharf kritisiert
Konkret geht es um eins Geplante Reise der Bundestagsabgeordneten Steffen Kotré und Rainer Rothfuß, des sächsischen AfD-Landesvorsitzenden Jörg Urban und des Europaabgeordneten Neuhoff zu einer politikwissenschaftlichen Konferenz im Schwarzmeerkurort Sotschi. Das Symposium wird vom Europäischen Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften und Organisatoren der Kremlpartei „Einiges Russland“ organisiert. Die Veranstaltung fand letztes Jahr zum ersten Mal statt.
Die AfD-Fraktion steht hinter der Reise und übernimmt nach Angaben eines Sprechers auch die Kosten. Ziel ist es, Kommunikationskanäle nach Russland offen zu halten – analog zu den bestehenden Kontakten zu US-Republikanern und denen um US-Präsident Donald Trump.
Huber hatte zuvor im „Handelsblatt“ von „Verrat“ gesprochen. Die AfD ist seit langem das „Sprachrohr Moskaus“. „Wer seine Politik von Putins Handlangern diktieren lässt, ist kein Patriot, sondern eine Marionette und ein Risiko für unser Land.“ Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter bezeichnete Russland als „Terrorstaat“; Mit ihrer Reise machten sich die AfD-Politiker bewusst zum Instrument im hybriden Krieg gegen Deutschland und Europa. (dpa)
