Berlin – Die Einigung über den Mindestlohn ist erreicht, doch es gibt jetzt noch Streit!
Die Regierung folgte der Empfehlung der Mindestlohnkommission und beschloss am Mittwoch die Erhöhung. Der SPD wollte das eigentlich als seinen eigenen Erfolg verbuchen – und verärgerte damit die Arbeitgeberseite.
SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf (34) sprach von einer „deutlichen Erhöhung“, die „trotz ständiger Widerstände“ umgesetzt worden sei. „Dies ist eindeutig auf den gemeinsamen Druck von Gewerkschaften und Sozialdemokraten zurückzuführen.“
Jetzt kommt der Gegenangriff von den Arbeitgebern! BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter (62) sagte zu BILD, die Mindestlohnkommission habe eigenständig entschieden. Die Sozialpartner (Gewerkschaften, Arbeitgeber) haben ihre Unabhängigkeit unter Beweis gestellt. Das bedeutet: Keine politische Partei hatte ein Mitspracherecht!
Vorwurf, ein „Wichtiger“ gegenüber der SPD zu sein
Toxisch fügt Kampeter in Richtung SPD hinzu: „Wenn einige jetzt so tun, als säßen sie mit am Tisch, ist das politischer Hochmut.“
Hintergrund: In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ohne Wachstum waren die Verhandlungen hart. Mit ihrer einstimmigen Empfehlung blieb die Arbeitgeber- und Gewerkschaftskommission deutlich hinter der Ankündigung der SPD zurück Mindestlohn bereits 2026 auf 15 Euro steigen.
Die SPD kommt in Umfragen derzeit nicht über 15 Prozent und musste die Einigung dennoch als Erfolg verkaufen.
Mindestlohnerhöhung: Steigen die Preise jetzt?
Mindestlohn steigt auf 13,90 Euro
Der Mindestlohn in Deutschland wird – wie geplant – zum 1. Januar 2026 auf 13,90 Euro pro Stunde steigen. Ein Jahr später folgt die nächste Erhöhung auf 14,60 Euro. Das Bundeskabinett hat beschlossen am Mittwoch in Berlin. Eine weitere Zustimmung des Bundestages oder Bundesrates ist nicht erforderlich.
Die Entscheidung basiert auf der Empfehlung der Mindestlohnkommission, in der Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter gemeinsam über die Anpassung beraten. Nach intensiven Debatten einigte sich das Gremium im Juni auf die zweistufige Erhöhung. Der Mindestlohn beträgt derzeit 12,82 Euro.
