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AEM aus Dessau muss dauerhaft schließen

Allen Mitarbeitern wurde gekündigt

Nach Insolvenz: Einer der führenden Motorenspezialisten schließt

Aktualisiert am 7. November 2025 – 7:16 UhrLesezeit: 2 Minuten

Anhaltisches Elektromotorenwerk Dessau (Archivfoto): Das Unternehmen hat keine Zukunft mehr. (Quelle: Von M_H.DE – Eigene Arbeit, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5910072)

Ohne den Rückenwind von Investoren kann AEM aus Dessau nicht weitermachen. Trotz intensiver Bemühungen scheiterte die Suche nach Fördermitteln für den Elektromotorenhersteller.

Der traditionsreiche Dessauer Elektromotorenhersteller AEM stellt seinen Betrieb ein. Wie die „Mitteldeutsche Zeitung“ berichtet, bleibt die Suche nach einem Investor letztlich erfolglos. Das Unternehmen ging im Januar in die Insolvenz und beschäftigte derzeit rund 50 Mitarbeiter. Diese wurden nun beendet.

Trotz Unterstützung durch externe Berater konnte für den Standort keine tragfähige Zukunftsperspektive gefunden werden. Insolvenzverwalter und Management hatten gehofft, dass kurzfristig ein Investor einspringen würde – vergebens. Dem Bericht zufolge läuft auch der Verkauf der Maschinen des insolventen Unternehmens bereits seit Längerem.

„Ein Investor hätte erhebliche Mittel aufbringen müssen, um die Anlage nachhaltig zu gestalten“, wird der Insolvenzverwalter zitiert. Die Planung neuer Geschäftsaktivitäten wurde durch die Insolvenzbedingungen zusätzlich erschwert.

AEM ist seit den 1990er Jahren einer der führenden Anbieter von Spezialmotoren für industrielle Anwendungen. Das Unternehmen ging aus einem ehemaligen DDR-Kombinat hervor und wurde nach der Wiedervereinigung in privater Hand weitergeführt. Zeitweise arbeiteten mehr als 250 Menschen am Standort, die Produkte des insolventen Unternehmens wurden in über 60 Länder exportiert.

AEM ist in letzter Zeit stark wirtschaftlich unter Druck geraten. Sinkende Nachfrage, gestiegene Energie- und Produktionskosten sowie ein Investitionsstau bereiteten dem Unternehmen Probleme. Die Unternehmensleitung sprach von einem insgesamt herausfordernden Marktumfeld.

Für die Region Dessau-Roßlau bedeutet die Schließung nicht nur den Verlust eines Arbeitgebers mit langer Tradition – sie bedeutet auch den Verlust von Know-how im Bereich der Elektromotorentechnik.

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