Grippeschutz 2025
Warum Senioren jetzt einen anderen Impfstoff bekommen
Aktualisiert am 23.10.2025 – 7:22 UhrLesezeit: 2 Minuten

Jeden Herbst geht es wieder los: die Grippesaison. Besonders gefährlich ist die Krankheit für ältere Menschen. Sie sollten daher einen speziellen Impfstoff erhalten.
Grippe ist für ältere Menschen keine harmlose Krankheit. Diese Altersgruppe ist nicht nur häufiger betroffen, sie verläuft auch häufig schwerwiegender. Ein angepasstes Impfkonzept soll das Risiko künftig besser reduzieren: Ab der Grippesaison 2025/26 empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) allen Menschen ab 60 Jahren die Impfung mit einem sogenannten Hochdosis- oder einem adjuvantierten Grippeimpfstoff.
Mit zunehmendem Alter verändert sich das Immunsystem: Es reagiert schwächer auf Krankheitserreger und auch auf Impfungen. Experten sprechen von „Immunoseneszenz“. Das hat Folgen: Ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen und die Grippeimpfung wirkt bei ihnen oft schlechter als bei jüngeren Menschen.
Um diesem Problem zu begegnen, wurden spezielle Impfstoffe für ältere Menschen entwickelt. Der Hochdosis-Impfstoff enthält eine höhere Menge des Wirkstoffs, während der sogenannte MF59-Adjuvans-Impfstoff mit einem Wirkstoffverstärker (Adjuvans) arbeitet, der das Immunsystem zusätzlich stimuliert.
Beide Impfstoffe haben sich in Studien als etwas wirksamer erwiesen als die herkömmlichen Grippeimpfstoffe. Der Effekt ist gering, aber statistisch signifikant – und bei einer Krankheit wie der Grippe, von der jedes Jahr Tausende schwer betroffen sind, zählt jeder noch so kleine Fortschritt.
Die Stiko rät allen Menschen ab 60 Jahren, sich gegen Grippe mit einem der beiden weiter entwickelten Impfstoffe impfen zu lassen: dem Hochdosis-Impfstoff oder dem MF59-Adjuvans-Impfstoff. Beide gelten als gleichwertig und sicher.
Zwar können Nebenwirkungen wie Schmerzen an der Einstichstelle, Rötungen oder leichtes Fieber etwas häufiger auftreten als bei Standardimpfstoffen, diese Symptome verschwinden jedoch in der Regel nach einigen Tagen von selbst.
Wer über 60 Jahre alt ist, sollte sich gezielt zu den neuen Impfungen beraten lassen und sich so früh wie möglich impfen lassen.
Wichtig: Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für beide Impfungen. Sollte einer der Impfstoffe nicht verfügbar sein, beispielsweise aufgrund von Lieferschwierigkeiten oder weil jemand aus medizinischen Gründen keinen der beiden Impfstoffe erhalten kann, werden die Kosten für den herkömmlichen Grippeimpfstoff trotzdem übernommen.