Bundesaußenminister Johann Wadephul In der Diskussion um die Abschiebung syrischer Flüchtlinge in ihr Herkunftsland gibt es nach eigenen Worten keine Differenzen mit Bundeskanzler Friedrich Merz. Wie der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seinem nigerianischen Kollegen Yusuf Tuggar in Berlin sagte, verfolge die gesamte Bundesregierung das Ziel, die Zahl der Abschiebungen auch nach Syrien zu erhöhen. Dies sei „unbestritten“ und er beteilige sich „aktiv daran“, betonte Wadephul.
Wadephul reagierte damit auf die Kritik seiner eigenen Partei an einer Erklärung des Außenministers nach einem Besuch in Syrien. Darin bezweifelte er, dass angesichts der großen Zerstörung, die er dort erlebt hatte, kurzfristig eine große Zahl syrischer Flüchtlinge freiwillig in das Land zurückkehren und dort in Würde leben könnten. Andere CDU-Politiker protestierten unter anderem mit der Begründung, in Deutschland angekommene Syrer sollten beim Wiederaufbau helfen.
Wadephul möchte, dass die ersten Abschiebungen „sehr bald“ stattfinden.
Der Außenminister sagte jedoch auch, dass es bei Abschiebungen derzeit „in erster Linie“ um eine „überschaubare Zahl“ von Straftätern und Gefährdeten gehe. Bisher haben sich ihre Abschiebungen verlangsamt Syrien nicht erfolgreich, aber die Bundesregierung arbeitet daran. Wadephul hatte bereits betont, dass sein Ministerium mit dem syrischen Außenministerium bezüglich der Abschiebungen einzelner Schwerverbrecher in Kontakt stehe.
Allerdings sei das Bundesinnenministerium für die Angelegenheit zuständig, sagte Wadephul. Allerdings leisteten er und sein Ministerium „konstruktive“ Unterstützung. „Es gibt überhaupt keinen Unterschied“, sagte Wadephul. Man hoffe, dass es „ziemlich bald“ soweit sein wird. Abschiebungen werde geben.
Darüber hinaus funktionieren sie Bundesregierung setzt sich intensiv dafür ein, dass noch mehr Syrer freiwillig in ihr Herkunftsland zurückkehren. Der Minister sagte, dass Menschen für den Wiederaufbau in Syrien „benötigt“ würden. Wadephul sagte auch, dass Syrien beim Wiederaufbau Hilfe von außen benötige.
Merz sieht keinen Grund für Asyl in Deutschland
Wadephul sieht sich auf einer Linie mit Bundeskanzler Friedrich Merz. „Genau das hat die Kanzlerin gestern gesagt: Die Syrer sollen freiwillig ermutigt werden, sie sollen zurückkehren dürfen, damit sie ihr Land wieder aufbauen können“, sagte Wadephul. Der Kanzler und er hätten in dieser Angelegenheit „völlig gleiches Verständnis“.
Merz sagte am Montag, der Bürgerkrieg in Syrien sei vorbei und es gebe für die dort Geflüchteten „keine Asylgründe mehr in Deutschland“. Er geht davon aus, dass viele Syrer freiwillig in ihr Herkunftsland zurückkehren werden, um beim Wiederaufbau zu helfen. Wer sich weigerte, könne „selbstverständlich abgeschoben werden“. Das UN-Flüchtlingshilfswerk in Syrien warnte jedoch vor schnellen Abschiebungen nach Syrien und erklärte, dass die Kapazitäten des zerstörten Landes durch viele Rückkehrer aus Nachbarländern bereits erschöpft seien.
