Nach Angaben des Bundesinnenministers wurde zwischen der Bundesregierung und den in Afghanistan herrschenden islamistischen Taliban eine Abschiebevereinbarung getroffen Alexander Dobrindt (CSU) kurz vor dem Abschluss. Die Diskussionen hierzu seien sehr weit fortgeschritten, sagte er dem Portal Der Pionier.
„Wir können davon ausgehen, dass wir sehr bald eine Vereinbarung haben werden, dass wir regelmäßig Menschen über Linienflüge nach Afghanistan zurückbringen können“, sagte Dobrindt. Zu diesem Zweck stehen Mitarbeitern der Bundesministerium des Innern Am vergangenen Wochenende wurden in Kabul „fachliche Gespräche mit den dortigen Verantwortlichen darüber geführt, wie wir das organisieren können“.
An Dobrindts Vorgehen und Verhandlungen mit der international nicht anerkannten Taliban-Regierung gibt es Kritik, auch von Seiten von Menschenrechtsorganisationen.
Auch mit Syrien will Dobrindt Vereinbarungen treffen
Zu der Kritik sagte Dobrindt, aus seiner Sicht sei es eine interessante Wahrnehmung, „wenn man es moralisch in Ordnung findet, dass Katar die Vermittlung übernimmt, wenn man Rückführungen nach Afghanistan organisiert, es aber moralisch völlig verwerflich findet, wenn man diese Aufgabe selbst übernimmt.“ Er sieht das nicht so.
Dobrindt sei auch bereit, nach Kabul zu reisen, „wenn es notwendig ist, dass wir Vereinbarungen zur Rückführung schwerster Straftäter aus Deutschland nach Afghanistan treffen“, sagte der Bundesinnenminister. Er werde „alles tun, damit es mit Afghanistan klappt, und ich werde das Gleiche mit Syrien versuchen.“
Seit der Machtübernahme Taliban Im Sommer 2021 hat Deutschland zweimal Straftäter nach Afghanistan abgeschoben. Der erste Flug fand im August 2024 unter der damaligen Ampelregierung statt, der zweite Mitte Juli 2025 unter der neuen schwarz-roten Koalition.