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Abschaltung: Die US-Armee empfiehlt ihren Soldaten in Deutschland, zur Lebensmittelausgabe zu gehen

Von Laura Fleischmann

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Rund 37.000 US-Soldaten, unter anderem auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein und in der US-Garnison in Bayern, bangen um ihre Gehälter. Weil Demokraten und Republikaner um den Haushalt streiten, verhängten die USA am 1. Oktober einen Shutdown.

Für Staatsbedienstete bedeutet das: kein Geld, teilweise sogar Zwangsurlaub. Bis heute ist es der längste Shutdown in der Geschichte der Vereinigten Staaten.

Die US-Armee hat eines auf ihrer Website veröffentlicht Leitfaden mit Tipps und TricksWie US-Soldaten in Deutschland den Shutdown überstehen können. Links zu Nothilfeleistungen und Darlehen sind aufgeführt. Die Behörden empfehlen ihren Soldaten außerdem verschiedene deutsche Vereine, darunter Tafel und Foodsharing. Bei Letzterem legen Freiwillige Essensreste in öffentlich zugängliche Kühlschränke.

Keine deutschen Leistungen für US-Soldaten

Ohne Gehalt wären die Soldaten auf sich allein gestellt. Wenn es um deutsche Sozialleistungen geht, sieht Arbeitsrechtler Michael Fuhlrott schwarze Zahlen. „Es ist für US-Soldaten in Deutschland rechtlich nicht möglich, Bürgergeld zu beziehen. Schließlich sind sie in der Regel nur vorübergehend in Deutschland.“

Darüber hinaus gilt eine NATO-Verordnung. Es verhindert deutsche Regelungen zur sozialen Sicherheit und Wohlfahrt ausländische Truppen angewendet werden. Hierzu zählen auch Leistungen wie das Bürgergeld. Dadurch sollen Doppellieferungen vermieden werden.

Eine eingeschränkte Unterstützung durch den deutschen Staat sei weiterhin möglich: „In bestimmten Fällen ist es möglich, dass US-Soldaten in Deutschland Anspruch auf Sozialleistungen wie Elterngeld oder Kindergeld haben“, sagte Fuhlrott.

Das Finanzministerium beschloss, vorerst für die rund 12.000 zivilen Mitarbeiter an den verschiedenen US-Militärstandorten einzuspringen. wie Euronews berichtete.

Damit die Mitarbeiter in den Bereichen Logistik, Gastronomie, Versorgung und Sicherheit nicht auf dem Trockenen sitzen, stellte der Bund 43 Millionen Euro bereit. Es handelt sich um eine Zahlung auf Kredit. Sobald das Budget einfriert geklärt ist, müssen die USA das Geld zurückzahlen.

Kein Geld im November?

In letzter Minute endete das bange Warten auf die im Ausland stationierten US-Soldaten. Trotz allem erhielten sie Ende Oktober ihr Gehalt.

Es ist unklar, wie die Zahlung Mitte November aussehen wird. US-Finanzminister Scott Bessent sagte dem US-Sender CBS News: „Ab dem 15. November können unsere Soldaten, die bereit sind, ihr Leben zu riskieren, kein Gehalt mehr erhalten.“ Anders als in Deutschland ist es in den USA üblich, alle zwei Wochen bezahlt zu werden.

Das Geld für die Truppengehälter Ende Oktober soll aus mehreren Quellen abgezweigt worden sein: 2,5 Milliarden Dollar sollen aus dem Steuersenkungsgesetz der Regierung vom Sommer stammen. 1,4 Milliarden US-Dollar stammen aus einem militärischen Beschaffungskonto und weitere 1,4 Milliarden US-Dollar aus Forschung und Entwicklung, wie mehrere US-Medien berichten.

Kaum Ersparnisse

Auch US-Präsident Donald Trump soll eine Spende von einem anonymen „Freund“ erhalten haben. Er zahlte dem Staat 130 Millionen Dollar. „Die Spende erfolgte unter der Bedingung, dass sie zur Deckung der Kosten für die Gehälter und Sozialleistungen der Soldaten verwendet wird“, sagte der Chefsprecher des Pentagons, Sean Parnell, gegenüber CNN.

Das Geld sei dringend nötig, denn „weniger als jede dritte Militärfamilie verfügt über Ersparnisse in Höhe von 3.000 US-Dollar“, so die gegründete Militärfamilie Blue Star Families Initiative.

Für US-Soldaten auf der ganzen Welt und auch in Deutschland bleibt die Sorge bestehen, ob das nächste Gehalt Mitte November auf ihrem Konto eintrifft. Zuletzt hatten demokratische und republikanische Führer dem ein Ende gesetzt Schließungen in Aussicht darunter der republikanische Mehrheitsführer im Senat, John Thune. Er sei „optimistisch“, dass sich der Senat bis Ende der Woche auf einen Haushalt einigen werde.

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