Nachrichtenportal Deutschland

Ab diesem Kontostand gelten Sie als reich

Drei Ebenen des Reichtums

Mit diesem Kontostand gelten Sie bei Banken als reich


Aktualisiert am 21.10.2025 – 18:01 UhrLesezeit: 2 Minuten

Ein Mann trägt eine teure Uhr (Symbolbild): Wer reich ist, wird für Banken interessanter. (Quelle: Sergei Scherbak/getty-images-bilder)

Wann ist man für Banken wirklich reich? Die Institute ziehen klare Grenzen. Wer diese Grenze überschreitet, bekommt oft mehr als nur bessere Zinsen.

Ein großes Haus in bester Wohnlage, ein teures Auto oder mehrere Fernreisen im Jahr – wer sich so etwas leisten kann, gilt bei vielen Menschen als wohlhabend. Doch ob man von der eigenen Bank als reich anerkannt wird, hängt nicht von solchen äußeren Anzeichen ab, sondern von der Höhe des frei verfügbaren Vermögens.

Einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zufolge gilt in der Finanzwelt jeder als „wohlhabend“, also wohlhabend, der zwischen 100.000 und einer Million Euro besitzt. Ab einer Million Euro wird man ein sogenannter HNWI („High Net Worth Individual“) und damit offiziell „reich“. Und wer mehr als 30 Millionen Euro in der Tasche hat, steigt in die Liga der UHNWI („Ultra High Net Worth Individuals“) auf, in die Liga der Superreichen.

Für Banken sind diese Kundengruppen im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert. Sie bringen stabile Erträge, bleiben ihren Institutionen treu und wechseln seltener die Bank als klassische Sparer mit Festgeldkonten. Der Wettbewerb um diese Klientel ist daher groß. Neben deutschen Privatbanken und Sparkassen buhlen auch Schweizer und Liechtensteiner Institute um vermögende Deutsche. Auch große US-Banken drängen auf den Markt.

Erreicht der Kontostand einen sechsstelligen Betrag, bringt das Vorteile: bevorzugte Beratung, kürzere Wartezeiten und bessere Konditionen. Ab einem gewissen Vermögen hat man oft einen persönlichen Ansprechpartner, der telefonisch oder per E-Mail erreichbar ist und die Anlage individuell auf das eigene Leben abstimmt.

Wir schauen uns zum Beispiel an, in welcher Branche jemand arbeitet. Wenn Sie Ihre Einkünfte beispielsweise von einem Technologieunternehmen beziehen, wird Ihnen Ihr Bankberater empfehlen, Ihr Wertpapierdepot stärker mit Aktien und Fonds aus anderen Branchen aufzufüllen.

Und doch: Auch Millionäre erhalten meist keine auf sie zugeschnittenen Finanzprodukte. Um die Beratung weniger aufwändig zu gestalten, nutzen Banken eine breite Produktpalette, die an die individuellen Wünsche der Kunden angepasst werden kann. Dadurch wirkt das Gesamtpaket zumindest exklusiver. Erst wenn das frei verfügbare Vermögen etwa eine bis fünf Millionen Euro beträgt, lohnt es sich für Banken, Portfolios stärker zu personalisieren. Wer noch mehr besitzt, hat Zugang zu alternativen Investments, etwa in Infrastruktur- oder Energieprojekte.

Wenn Sie jedoch über ein Vermögen von mehr als 30 Millionen Euro verfügen, wird der Zugang zu solchen Produkten zur Normalität. Auch Finanzprodukte in diesen Bereichen werden tatsächlich immer individueller. Doch Exklusivität hat ihren Preis: Manche Banken verlangen für maßgeschneiderte Fonds Gebühren von bis zu 1,9 Prozent pro Jahr, also 1.900 Euro pro 100.000 Euro Anlagevolumen.

Allerdings ist es fraglich, ob die Erträge diese Kosten ausreichend kompensieren. Möglicherweise ginge es auch vermögenden Menschen besser, wenn sie sich einfach selbst um ihre Investitionen kümmerten.

Die mobile Version verlassen