„Hoffnung auf Klimaschutz“ – titelt die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG: „Im diesjährigen Klimagipfel, zu dem auch die Bundeskanzlerin vor dem Treffen der Staats- und Regierungschefs gereist ist, liegt eine Chance. Die brasilianische Stadt Belém bietet einen völlig anderen Rahmen als die beiden vorherigen Klimagipfel, die in den Ölländern Saudi-Arabien und Aserbaidschan stattfanden. Allein die Stadt Belém, umgeben von tropischem Regenwald, eignet sich perfekt, um Perspektiven zu erweitern“, erklärt der LEIPZIGER VOLKSZEITUNG.
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG schreibt zur Klimapolitik der Bundesregierung: „Bundeskanzler Merz hat letzte Woche in Brüssel die Deregulierungskettensäge gegen Umweltgesetze geschwungen, die er für unwirtschaftlich hält, wie das Verbot von Verbrennungsmotoren. In beliebter deutscher schneidiger Manier forderte er das EU-Parlament in einem Brandbrief auf, die Entscheidung über das EU-Lieferkettengesetz rückgängig zu machen, aber dalli! Unter dem Vorwand des Bürokratieabbaus Merz.“ „Zerstört“ den Green Deal und die Vorgaben für eine grüne europäische Industrie. Pünktlich zur Weltklimakonferenz in Brasilien willigt der schwarze Rocker ein, die Treibhausgasemissionen bis 2040 zu reduzieren. Pünktlich zur Weltklimakonferenz in Brasilien willigt er ein Sorgen um Starkregen, Hitzewellen und den Anstieg des Meeresspiegels im Jahr 1990. Er sollte seine Töchter fragen, was sie zu drei Grad globaler Erwärmung sagen“, empfiehlt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG.
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU kritisiert: „In seiner konkreten Politik mangelt es Merz an Einsicht. Seit seinem Amtsantritt ist seine Regierung vor allem mit Zugeständnissen an die Fossil-Lobby aufgefallen 2040. Und dass Merz es bei der COP mit einem nur vagen Bekenntnis zum wichtigen, von Gastgeber Brasilien initiierten Regenwaldfonds außen vor gelassen hat, passt nicht zum neuen Klima-Merz. „Leider hat er es verpasst“, bedauert die FRANKFURTER RUNDSCHAU.
Der MÜNCHNER MERKUR hingegen lobt die Klimapolitik von Bundeskanzler Merz: „Merz will kein Klimakanzler nach den Wünschen der Grünen sein. Er ist aber auch kein Trump, dessen erste Amtshandlung der Austritt aus dem Pariser Abkommen war. Zwar hat mit der neuen Bundesregierung auch ein neuer klimapolitischer Pragmatismus Einzug in Deutschland gehalten. Habecks Klimaschutz mit der Brechstange wurde abgewählt. Und in Brüssel nach dem.“ „Die Welt will dem abschreckenden Beispiel der Europäer mit dem Niedergang der Industrie und dem Aufstieg der Rechten nicht folgen“, analysiert der MÜNCHNER MERKUR.
Die MEDIENGRUPPE BAYERN, die auch die PASSAUER NEUE PRESSE herausgibt, stellt fest: „Der große Ehrgeiz von vor zehn Jahren ist geschwunden – allein die leeren Plätze in der Gästeliste der UN-Weltklimakonferenz in Belém im Vergleich zu Paris 2015 machen das deutlich. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass das damals formulierte Ziel, die globale Erwärmung möglichst unter 1,5 Grad zu halten, bereits durchbrochen wurde Doch trotz aller Müdigkeit und Vorliebe des US-Präsidenten lässt sich der Trend der Zeit nicht leugnen: China beispielsweise hat in den letzten 25 Jahren doppelt so viel Solarstrom in Betrieb genommen wie Deutschland und erreicht mit einem fossilliebenden Präsidenten mittlerweile globale Spitzenwerte beim Solarausbau sind mittlerweile in vielen Fällen“, betont die MEDIENGROUP BAYERN.
Der Kommentator des Leitartikels im SPIEGEL ist der Meinung, dass US-Präsident Trump auf der Klimakonferenz keine Rolle mehr spielt. Die Führungsrolle habe längst ein anderes Land inne: „Die Welt schaut nicht mehr mit Faszination zu, was die USA unter ihrem unberechenbaren Präsidenten machen. Amerikas schärfster Konkurrent China kann in dieser Frage nun die weltweite Führung beanspruchen. Dem Klimachaos in den USA begegnet Peking mit Vertragstreue, Engagement und Verlässlichkeit, heißt es in der Botschaft. Der Kontrast zwischen den beiden global konkurrierenden Mächten in dieser international entscheidenden Frage könnte kaum deutlicher sein“, betont der SPIEGEL.
Laut der Heidelberger RHEIN-NECKAR-ZEITUNG erfordert das Klimaabkommen eine übermenschliche Haltung, denn Zitat: „Jede Einschränkung wird heute nur noch vielen Generationen nach uns zugutekommen Das Mittelalter und die Renaissance sind viel schädlicher als launische Demokratien. „Mit anderen Worten: Die Freiheit des Einzelnen schadet dem Kollektiv, in diesem Fall den Lebensbedingungen seiner Nachkommen“, betont die RHEIN-Neckar-Zeitung.
Die Finanzierung des Deutschlandtickets ist vorerst gesichert. Der Bundestag hat den Weg für eine Verlängerung des Tickets frei gemacht. Die AUGSBURGER ALLGEMEINE stellt fest: „Ja, die drei Milliarden Euro, die jährlich hinzukommen müssen, um den Preis des Deutschland-Tickets einigermaßen stabil zu halten, sind in Zeiten leerer Haushaltskassen nicht wertlos oder den nächstgelegenen Kassenautomaten“, erklärt AUGSBURGER ALLGEMEINE.
Das DARMSTÄDTER ECHO beklagt: „Alle Mehrkosten schlagen sich nun direkt im Ticketpreis nieder. Bestehende Kunden mögen das zwar noch akzeptieren, aber die Hürde für Neueinsteiger wird mit jeder Preiserhöhung immer größer. Das Deutschlandticket ist gelebter Klimaschutz. Die Bundesregierung behandelt es nach dem Prinzip ‚Geiz ist cool‘ – keine gute Botschaft für die Weltklimakonferenz in Bélem.“
Hören Sie sich jetzt einen weiteren Kommentar der STUTTGARTER ZEITUNG an. Vertreter von Bundestagsparteien bezeichneten die Kontakte der AfD mit Russland als Sicherheitsrisiko. „Das Thema könnte tatsächlich eines sein, das die AfD bis ins Mark trifft und ihre Sympathisanten zum Nachdenken bringt. Es gibt nur ein Problem: Bisher gibt es nur Vorwürfe von Politikern der CDU/CSU, der SPD und der Grünen – die mit der AfD um Wählerstimmen kämpfen Der wichtigste außenpolitische Funktionär der AfD kündigt eine Reise nach Russland an: „Es ist angebracht, ihn dafür harsch zu kritisieren.“ Aber: Wer schwere Strafvorwürfe erhebt, muss über kurz oder lang Beweise vorlegen, wenn er weiterhin ernst genommen werden will“, betont die STUTTGARTER ZEITUNG.
