500 Mitarbeiter bangen um Arbeitsplätze: Automobilzulieferer ist zahlungsunfähig
Umsatzeinbruch treibt Automobilzulieferer Winning BLW in die Insolvenz. Rund 500 Mitarbeiter bangen um ihren Arbeitsplatz.
Der Remscheider Automobilzulieferer Winning BLW hat Insolvenz angemeldet, nachdem er einen deutlichen Umsatzrückgang nicht kompensieren konnte. Das Unternehmen, bekannt für seine komplexen Präzisionsschmiedeteile für Pkw und Lkw, beschäftigt an seinen deutschen Standorten 500 Mitarbeiter.
Zu den Produkten gehören Kegel- und Schaltgetriebe, Lenkritzel sowie Teile für Motoren, Getriebe und Achsantriebe. Der gewinnende BLW sieht in der Insolvenz eine Chance zur Neuausrichtung und hofft, dass durch das Eigenverwaltungsverfahren der Geschäftsbetrieb stabilisiert und an veränderte Marktbedingungen angepasst werden kann, berichtet der WDR.
Zulieferer gewinnen BLW ist zahlungsunfähig: Bedenken und Hoffnungen der Mitarbeiter
Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter an den Standorten Remscheid, Duisburg und Penzberg sind bis zum Jahresende durch Insolvenzgeld gesichert. Dennoch machen sich viele Arbeitnehmer Sorgen um ihren Arbeitsplatz und die Zukunft des Unternehmens.
Mahmut Esmer, Betriebsratsvorsitzender am Standort Remscheid, zeigt sich schockiert über die Insolvenzmeldung. Gegenüber dem WDR betonte er, dass es zuvor keine offensichtlichen Anzeichen einer Insolvenz gegeben habe, obwohl bereits tariflich vereinbarte Arbeitszeitverkürzungen und Kurzarbeit genutzt worden seien, um einen solchen Schritt zu verhindern. Dennoch bleibt Esmer optimistisch und hofft auf einen möglichen Neustart im nächsten Jahr.
Deutsche Automobilindustrie im Wandel
Der deutsche Automobilmarkt befindet sich derzeit in einem tiefgreifenden Umbruch, der viele Unternehmen der Branche hart trifft. Das Landgericht Wuppertal gab dem Antrag der Winning BLW statt und bestellte einen Sachwalter, der den Fortgang des Verfahrens überwacht.
Es ist unklar, ob auch die Schwestergesellschaft Winning BLW Management GmbH, die auch in Remscheid, Duisburg und Penzberg tätig ist, Insolvenz anmelden muss. Dort arbeiten rund 400 Mitarbeiter. Esmer äußert die Hoffnung, dass die geplante Insolvenz erfolgreich verlaufen und einen positiven Neuanfang im kommenden Jahr ermöglichen könnte.
Arbeitnehmer erhalten Insolvenzgeld: Was das bedeutet
- Höhe der Auszahlung: Das Insolvenzgeld wird in der Regel in Höhe des Nettogehalts gezahlt und umfasst das Festgehalt sowie weitere Bestandteile wie Provisionen, Überstundenvergütung oder Weihnachtsgeld.
- Leistungszeitraum: Sie deckt rückwirkend bis zu drei Monate vor dem Insolvenzereignis (z. B. Eröffnung eines Insolvenzverfahrens oder Kündigung mangels Masse) ab, in dem der Lohn ausgefallen ist.
- Finanzierung: Die Leistung wird von der Bundesagentur für Arbeit gewährt und durch eine monatliche Umlage der Arbeitgeber finanziert – derzeit in gesetzlicher Höhe von 0,12 Prozent (seit 2021).